(Prime Quants) – Das Phänomen scheint so alt zu sein wie die Menschheit selbst: die Verlagerung von Konflikten auf externe Gebiete. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Verbissenheit „Friedensnobelpreisträger“ Obama die syrischen Machthaber durch den Abwurf von Bomben bestrafen will. Natürlich ist der Einsatz von Chemiewaffen – egal von welcher Seite – ein menschenverachtendes Verbrechen. Das ist aber auch die Ermordung tausender von Zivilisten in den vergangenen beiden Jahren durch Kugeln in einem Bürgerkrieg, den in der westlichen Welt niemand versteht. Warum also gerade jetzt diese Eile? Warum gibt Obama dem „lupenreinen Demokraten“ Putin die Gelegenheit, sich der Welt als vernunftbetonter Staatsmann zu präsentieren? Die Antwort könnte in der innenpolitischen Situation der USA liegen. Denn durch das Säbelrasseln wurde eine wichtige Meldung von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen:

Am vergangenen Montag hat das US Finanzministerium führenden Kongressmitgliedern mitgeteilt, dass die Schuldengrenze mit Mitte Oktober bereits einige Wochen früher als gedacht erreicht sein werde. Damit gerät die US Regierung unter Zugzwang. Denn um weiterhin handlungsfähig zu bleiben, muss sie sich innerhalb der nächsten beiden Wochen mit dem Kongress auf eine Ausweitung der Schuldengrenze und damit einhergehenden Sparmassnahmen einigen. Eine militärische Aktion im Nahen Osten wäre für Obama daher eine gute Gelegenheit, dieses innenpolitische Problem aus patriotischen Gründen zeitlich nach hinten zu verschieben. Was bedeutet diese Situation nun für die Finanzmärkte?

Chart Volatilitätsindizes im Vergleich

Steigende Volatilitäten! Hierzu haben wir im Chart die Volatilitäts-Indizes für EURO, Gold, Rohöl und S&P 500 abgebildet. Diese Daten werden an der CBOE (www.cboe.com) berechnet und veröffentlicht. (Die Indizes für Gold, Rohöl und EURO gibt es erst seit 2008).

Die Volatilitäten beim EURO und beim S&P 500 befinden sich seit mehr als einem Jahr auf einem sehr, sehr tiefen Niveau. Das gleiche gilt nach wie vor für Rohöl, wobei sich hier schon eine erste Tendenz in Richtung erhöhter Volatilität bemerkbar macht. Lediglich bei Gold ist bedingt durch den massiven Abverkauf zwischen April und August bereits eine deutlich gestiegene Volatilität zu erkennen.

Anleger und Trader sollten sich deshalb im Aktien,- Währungs- und Rohstoffbereich auf deutlich steigende Volatilitäten einstellen. Handels- und Investitionsstrategien sind dementsprechend anzupassen. Der Einsatz von Optionen als Spekulations- und/oder Absicherungsinstrument sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.

Wochenrückblick

Die Top-Gewinner der vergangenen Woche waren wie auch in der Woche zuvor mit Sojabohnen und Sojabohnenöl im Getreidebereich zu finden. Damit ist nun der komplette Sojakomplex auf LONG eingestellt, während die bei Weizen, Mais und Hafer weiterhin SHORT-Positionen den Ton angeben.

Der Energiesektor konnte ebenfalls deutlich zulegen. Dabei war eine erhöhte Volatilität in Abhängigkeit von der Gerüchtelage um den Syrienkonflikt zu beobachten. Die Tendenz in diesem Marktsegment liegt weiterhin auf der LONG-Seite.

Der US Dollar machte seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten wieder einmal alle Ehre und konnte fast ein Prozent zulegen. Mit Ausnahme des japanischen YEN haben alle anderen wichtigen Währungen gegenüber dem Dollar in der vergangenen Woche abgewertet.

Die Edelmetalle sind nach den satten Gewinnen der vergangenen Wochen in eine Konsolidierungsphase übergegangen. Hier gehen wir von einer Seitwärtsphase für die nächsten Wochen aus, da Gold, Silber & Co vor ziemlich massiven technischen Widerständen stehen.

Bei den Softs setzte sich die seit langer Zeit bestehende Abwärtsbewegung mit gemässigtem Tempo fort.

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