(Prime Quants) – Die Aktie des Berliner Immobilienunternehmens verliert zur Wochenmitte fast vier Prozent. Der MDAX-Wert laboriert nach Berichten an einer Führungskrise. Die Aktie fällt am Mittwoch auf 28,06 Euro, wird jedoch auch ex Dividende gehandelt. Die Hauptversammlung am Dienstag hatte mit dem Vertrauensentzug des Vorstandschef Bernd Kottmann geendet. Ein Führungswechsel steht somit zwangsläufig fest. Möglicherweise waren die Eigentümer in der Summe mit der Performance der Aktie unzufrieden, die vor allem in den letzten Wochen gelitten hat.
Nach eigener Auskunft ist die Berliner GSW das führende private Wohnimmobilienunternehmen in Berlin. Der MDAX-Wert schafft mit den rund 59.000 Wohnungen immerhin eine Marktkapitalisierung von knapp 1,5 Mrd. Euro und eine Gewichtung im MDAX von 1,6 Prozent. Damit hat das Unternehmen einen größeren Anteil als etwa Klöckner & Co (1,1 Prozent) oder Hochtief (1,5 Prozent). Neben dem Vertrauensentzug für den Vorstandschef stand noch die Abberufung des Aufsichtsratschefs Eckart John von Freyand auf der Tagesordnung, die allerdings knapp scheiterte. Ein Machtkampf beim Unternehmen soll als Grund für die fallende Kurse der letzten Wochen gelten. Die Entscheidung wird von Händlern allgemein positiv bewertet.
Da die Aktie am Mittwoch ex Dividende gehandelt wird, sind die aktuellen Kursverluste geringer, als es aussieht. 90 Cent Dividende bedeuten beim Schlusskurs von 29,135 am Dienstag, dass die Aktie bei 28,235 Euro „unverändert“ wäre. Bei den aktuellen Notierungen errechnet sich dadurch ein theoretisches Minus von 0,6 Prozent.
Der Führungswechsel, der jetzt ansteht, scheint die Gelegenheit zu sein, die die Aktionäre sich wünschen. Seit Mai ging es nämlich kräftig nach unten und der Anteilschein fiel von Spitzenwerten bei 34 Euro auf das aktuelle Niveau. Wird jetzt ein passender Kandidat gefunden, könnte die Fantasie der Anleger wieder die Rückkehr auf die alten Niveaus einleiten. Neben der Personalentscheidung im Vorstand wurde einen Tag nach der Hauptversammlung noch bekannt, dass das Bankhaus Lampe bereits am 13.6.2013 seinen Anteil am Unternehmen erhöht hat. Dabei hat die Bank mindestens von unter 3 Prozent auf 11,55 Prozent oder 5,8 Millionen Aktien zugelegt.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler