(Prime Quants) – „Der Fuchs bellt nicht, wenn er das Lamm stehlen will“ wusste schon William Shakespeare. Jeroen Dijsselbloem sieht das scheinbar anders. Der Eurogruppenchef schickte die Finanzwerte in diese Woche auf Talfahrt, nachdem er die Restrukturierungsmaßnahmen für die zyprischen Banken als Blaupause für die gesamte Eurozone empfahl. Dijsselbloem ruderte zwar prompt zurück, doch da hatten sich die anfänglichen Erholungsimpulse bereits in Luft aufgelöst. Für die Deutsche Bank ging es im März bislang knapp 12 Prozent abwärts. Und die Commerzbank büßte sogar 18 Prozent an Wert ein. Am morgigen Donnerstag öffnen die zyprischen Kreditinstitute wieder ihre Pforten. Bleibt alles ruhig? Oder erleben wir den ersten Euro-Krisen-Banken-Run? An den Börsen wird bekanntlich ja nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird – und so bestehen durchaus Turnaround-Chancen über die Osterfeiertage in Aussicht. Im Detail:

Chart Deutsche Bank (WKN 514000)

Zumindest bei der Deutschen Bank zeichnet sich im Sentiment jetzt eine „überverkaufte“ Technik ab. Im März wurden an der europäischen Terminbörse Eurex bislang 228.085 Call- und 402.483 Put-Kontrakte geordert. Dadurch ergibt sich eine Put-Call-Ratio von 1,76. Werte oberhalb von 1,7 deuten auf eine Schieflage und eine „überverkaufte“ Situation hin. Ein „gentlemen agreement“ scheint es unter den Banken jedenfalls nicht zu geben. Gerüchten zu Folge haben die Experten von Merill Lynch das größte deutsche Kreditinstitut von der Europe 1 List gestrichen, was die Aktie zusätzlich belastet.

Chart Commerzank (WKN 803200)

Charttechnisch gibt es nur wenig Orientierungspunkte. Die Aktie der Commerzbank steuert nun geradewegs auf das Allzeittief bei 1,12 Euro zu. Darunter wäre der Weg frei für den Test der magischen Pennystock-Marke bei einem Euro. Die Papiere der Deutschen Bank können unter Berücksichtigung der Volumenverteilung nun kurzfristig auf Rückendeckung offen. Die Kurse treffen zwischen 29,70 Euro und 30,63 Euro nun auf eine Volumenabbruchkante. Diese fungieren nur allzu oft als Sprungbrett. Angesichts der deutlichen Verluste wäre eine Konterbewegung überfällig und sofern morgen in Zypern keine Plünderstimmung entsteht, bestehen auch gute Chancen für wieder steigende Kurse.

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