(Prime Quants) – Es sieht so aus, als würde die Regierungsbildung in Italien schwieriger als zunächst erhofft, denn es läuft offensichtlich auf eine Pattsituation in Italien hinaus. Die drohende politische Blockade durch unterschiedliche Machtverhältnisse in Abgeordnetenhaus und Senat ängstigt die Anleger, die gerade angewangen haben wieder Vertrauen in die Europäische Währung zu fassen. Am Dienstag leiden die Bankwerte unter der Situation. Allen voran die Deutsche Bank, die auf 4,37 Prozent Kursverlust kommt und mit 34,60 Euro gehandelt wird findet sich am Schluss des DAX wieder.
An den Anleihemärkten rutschen die Kurse der italienischen Staatspapiere ab. Eine Anleihe mit Laufzeit bis 2022 verliert zur Stunde knapp zwei Prozent. Gleichzeitig ziehen die Risikoaufschläge an – auch in Portugal und Spanien. Das Problem: Natürlich könnte die EZB einspringen, wenn Italien plötzlich dramatisch höhere Zinsen an den Anleihemärkten bezahlen müsste. Doch die drittgrößte europäische Volkswirtschaft würde damit zur Belastungsprobe für EZB-Chef Mario Draghi werden, der die Latte für mögliche Anleihekäufe selber sehr hochgelegt hat. Voraussetzung für einen Eingriff der EZB wäre ein Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds ESM. Dieser kann Eurostaaten mit Krediten von maximal 500 Mrd. Euro versorgen. Allerdings müssen dafür politische Reformauflagen akzeptiert werden. Italien steht derzeit mit 1.980 Mrd. Euro in der Kreide (zirka 126,5 Prozent des BIPs).
Zwischenzeitlich standen schon 5,37 Prozent Kursverlust auf den Kurszetteln. Die Anleger scheinen sich vom ersten Schock zum Handelsbeginn etwas zu erholen, wenn auch bislang nur leicht. Die angeschlagene Stimmung verhagelt auch die technische Lage, da jetzt neu bewertet werden muss. Sah es zuletzt wieder leicht besser aus und durfte gehofft werden, dass die mittelfristige Abwärtstendenz gebrochen werden kann, so ist die Aktie der Deutschen Bank wieder mitten drin im Abwärtsgeschehen.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler