(Prime Quants) – „Henkel erreicht Rekordergebnis“, „Henkel will 2016 Wachstum fortsetzen“ – das sind die Überschriften, die heute zu Henkel in den Nachrichtentickern zu finden sind. Gut für die Aktie, sollte man meinen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Der Anteilsschein von Henkel ist einer von vier Werten im DAX, die am Donnerstag im Minus notieren. Nur Bayer mit -2,66 Prozent, Telekom mit -1,30 Prozent und Fresenius mit 0,87 Prozent verlieren mehr. Börse verrückt.

Die andere Seite

Auf der anderen Seite der Kurstafel findet sich die Aktie von der Deutschen Post ganz oben ein. 2,87 Prozent legt das Papier zu. Die dazugehörigen Meldungen lauteten am Montag noch „Amazon-Pläne im Paketgeschäft machen die Branche nervös“. In den letzten zehn Handelstagen konnte die Aktie von unter 20 Euro auf zwischenzeitlich weit über 21,50 Euro klettern. Aktuell kostet eine Aktie 21,515 Euro.

Platz Nummer zwei im DAX geht heute bislang an die Commerzbank. Hier stehen auch über zwei Prozent Kursgewinn auf der Uhr. Hier ist die einzige relativ aktuelle Meldung, dass die Commerzbank trotz Milliardengewinn keinen Gewinn-Bonus zahlen möchte. Platz Nummer drei geht an die Deutsche Bank. Mit 1,81 Prozent Kursplus notiert das Bankhaus bei 14.91 Euro. Hier sieht die 10-Tages-Entwicklung ähnlich gut aus wie bei der Post. Von knappen 14 Euro konnte der Anteilsschein auf zwischenzeitlich über 16 Euro klettern. Allerdings schlägt bei der Bank zu Buche, dass die Unsicherheiten recht groß erscheinen und die Aktie somit recht volatil ist. Immerhin bleibt unterm Strich ein kleines Plus aus den letzten Zehn Tagen.

Verrückte Börsen oder was?

Es heißt, man wolle mit einem Rekordergebnis im Rücken bei Henkel weiter wachsen. Zwei bis vier Prozent Umsatzwachstum werden für 2016 avisiert und der Gewinn je Aktie soll nach Henkels Zielsetzungen sogar um acht bis elf Prozent klettern. Zur Erinnerung: Henkel hatte für 2015 unlängst erst einen Rekordgewinn von 1,9 Milliarden Euro (+18 Prozent) verkündet.

Während die Einen im Umfeld von eher negativ auszulegenden Nachrichten Kurssteigerungen einbuchen können, müssen die Anderen trotz Rekordgewinnen und zulegenden eigenen Aussichten mit Kursverlusten hadern. Ob das verrückt ist oder nicht, darf sich jeder selbst überlegen.

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