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Volkswagen – Wird das der Wendepunkt?
„Wir sind nach wie vor der festen Überzeugung, dass Diesel-Fahrverbote nicht die intelligenteste Lösung wären…“, diesen Satz sprach Matthias Müller gestern Abend im Vorfeld des Genfer Autosalons bzw. im heute-journal in die Mikrofone. Nun, vermutlich muss der Mann das sagen, schließlich wird er von der Welt größtem Autobauer dafür bezahlt. Vermutlich weiß er aber auch, dass die Uhr tickt – und es ein „Weiter so“ für ihn bzw. den Konzern, den er vertritt, diesmal nicht mehr geben wird. Zumindest sollte es das. Für die Anleger dürfte „Weiter so“ heute allerdings durchaus das vorherrschende Motto sein, denn die Volkswagen-Aktie führt den DAX zur Stunde ganz klar an:
Über 3% konnten die Papiere der Wolfsburger im frühen Handel bereits aufsatteln, und damit den gestrigen Rücksetzer annähernd kompensieren. Das Thema Strafzölle in den USA ist somit kurstechnisch erst einmal abgearbeitet, und sofern sich die Erholung nun fortsetzt, sollte die Aktie – über die 160er-Marke hinweg – wieder Kurs auf den ausgeprägten Widerstand bei 165 Euro nehmen. Auf diesem Niveau könnten die Notierungen dann Kraft für einen Ausbruch zu den nächsten Kurszielen bei 174,25 Euro bzw. 180 Euro sammeln, und von dort einen Angriff Richtung 2018er-Top bei 192,46 Euro starten.
Der Seasonal Chart gibt jedenfalls grünes Licht für das bullishe Szenario, denn Volkswagen notiert seit dem 23. Februar in der trendstärksten Long-Phase des Jahres, die bis zum 26. Juli anhält und in der es durchschnittlich um 15,2% nach oben geht. Wer sich jetzt also – anstelle eines Diesels – lieber einen Call auf VW kaufen möchte, der könnte sich beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: SC53CU der Société Générale für einen spekulativen Long-Trade in Stellung bringen. Der Schein läuft ohne zeitliche Begrenzung, verfügt über einen aktuellen Hebel von 4,57 und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 129,81 Euro ausgestattet, was uns unweigerlich zur Unterseite bringt:
Da gilt es zunächst, das gestern markierte neue Jahrestief bei 151,32 Euro im Hinterkopf zu behalten; rutscht VW noch einmal unter diesen Halt, müsste aus charttechnischer Sicht mit einem Absturz bis an die 145-Euro-Marke gerechnet werden. Dieser markante Bereich bildete im Jahr 2017 insgesamt viermal einen signifikanten Widerstand aus, der erst mit dem furiosen Ausbruch Ende November überwunden wurde. Sollten die Notierungen auf diesem Niveau also keinen Halt finden, dürfte sich Matthias Müller nicht nur über eine intelligentere Diesel-Lösung Gedanken machen – das übergeordnete Kursziel für die Aktie wäre dann nämlich erst bei 130 Euro zu finden!