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Sebastian Affeld

Sebastian Affeld

Zeitreise

Heute will ich Sie, die Überschrift verrät es bereits, auf eine kleine Zeitreise mitnehmen. Das hätten wir zwar, wenn wir chronologisch korrekt hätten vorgehen wollen, vor einer Woche machen können, aber da dominierten ja, Sie erinnern sich, aktuelle Themen. Daher erst jetzt der Blick zurück, ins Jahr 2003. Damals startete nämlich am 24. März der TecDAX, der laut Indexbetreiber Deutsche Börse die „30 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen der Technologiebranchen im Prime Standard unterhalb des Leitindex DAX“ umfasst und „als Kurs- und als Performance-Index berechnet wird“. Nötig wurde die Einführung des neuen Börsenbarometers, weil der Vorgänger, der Nemax 50, in den Monaten zuvor katastrophale Kursverluste verbucht hatte:

Goldene Zeiten?

„Gerade noch einmal gut gegangen“, so oder so ähnlich dürften viele MarktbeobachterInnen angesichts der Rettung der Credit Suisse in buchstäblich letzter Sekunde am vergangenen Sonntag gedacht haben. Die taumelnde Schweizer Großbank hatte insbesondere zum Ende der vorangegangenen Handelswoche an den Börsen für einige Turbulenzen (nicht nur bei den Finanzwerten) gesorgt. Ein anderer Wert feierte dagegen seine Wiederauferstehung als „sicherer Hafen“. Der Goldpreis – in Zeiten steigender Zinsen eher weniger gefragt, weshalb die Kurse Anfang März auch in Richtung 1.800 US-Dollar zurückgefallen waren – kletterte zum Wochenstart sogar kurzzeitig über die viel beachtete 2.000-Dollar-Barriere. Dort hielten sich die Kurse zwar nicht lange, verharren aber weiterhin auf hohem Niveau. Denn:

Sie sind wieder da

Fast fünfzehn Jahre (genaugenommen vierzehneinhalb, minus ein paar Tage) herrschte Ruhe. Eine trügerische, wie sich herausstellte, und getragen von der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken, aber immerhin ausreichend, um einen der längsten Bullenmärkte der Geschichte überhaupt erst möglich zu machen. Selbiger (= der oben beschriebene Bullenmarkt) ist nun allerdings schon seit einer Weile bekanntlich Geschichte, ebenso wie die bereits erwähnte lockere Geldpolitik. Neu ist hingegen die Rückkehr der Ängste vor einem Zusammenbruch des Bankensektors. Der zählte bis vor Kurzem noch zu DEN Gewinnern des laufenden Jahres, doch das ist derzeit ebenfalls – nun ja, Geschichte. Denn an den Märkten sind die Bären los:

Hauptsache mobil

Mobilität bewegt, und zwar schon dem Grunde nach. Schließlich bedeutet das Wort, das vom lateinischen mobilitas abgeleitet wird, nichts anderes als Beweglichkeit. Wobei, schlägt man den Begriff Mobilität im Duden nach, sowohl geistige als auch körperliche Beweglichkeit gemeint sein können. Unter anderem, denn auch in der Soziologie oder Politik wird das Wort gern als Synonym für Beweglichkeit verwendet. Vor allem bei letzterer steht der Begriff gerne für, Zitat Duden, „privater und öffentlicher Verkehr; Fortbewegung von Personen oder Beförderung von Gütern (auf eine bestimmte Weise)“. Was uns direkt zum Market Mover in dieser Woche bringt, den Automobilkonzernen. Die bewegten (!) nämlich einiges im DAX:

Ernüchterung macht sich breit

Der Aschermittwoch liegt zwar mittlerweile auch schon wieder gut zehn Tage zurück, die damit oftmals in der ein oder anderen Form einhergehende Ernüchterung machte sich aber trotzdem erst in dieser Woche so richtig breit, zumindest auf dem (Börsen-)Parkett. Da endete nämlich der Monat Februar an der ein oder anderen Stelle mit Verlusten, so zum Beispiel beim Dow Jones. Der dienstälteste Aktienindex der Welt war, wie berichtet, bereits in der vergangenen Woche in die roten (Performance-)Zahlen gerutscht und baute das Gesamtergebnis bis Dienstagabend auf 4,2% aus – Minus, wohlgemerkt. Und:

Zeit der Wende?

Am heutigen Freitag jährt sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal, und so verwundert es wenig, dass diese Woche überwiegend von politischen Themen geprägt war. Eine der wenigen Ausnahmen war da die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank, die zumindest zur Wochenmitte für ein einigermaßen großes Interesse sorgte. Beziehungsweise, und das bringt uns quasi direkt auf das Parkett, die Märkte vorübergehend in Schach hielt. Wobei die Börsen zuletzt ohnehin kaum neue Impulse auf der Oberseite generieren konnten – was wiederum die Spekulationen nährte, ob an den Märkten jetzt die Zeit der Wende kommen könnte:

Der Bär ist los

Oder doch nicht? Diese Woche stellen wir uns der Frage, ob der Bär jetzt das Parkett regiert.

Waren Sie schon mal in Berlin? Wenn Sie mich fragen, dann ist die Hauptstadt jederzeit und allemal eine Reise wert, nicht nur als obligatorische Klassenfahrt in der 10. Klasse. Und glauben Sie bloß nicht alles, was die Medien über die Hauptstadt so schreiben. Berlin ist eigentlich ganz okay, so im Großen und Ganzen, und wer sich zu einer Reise – oder gar einer Verlagerung des Lebensmittelpunkts – in die Metropole an der Spree entscheidet, findet meistens, was zuvor erwartet wurde. Das Tollste an Berlin ist aber, zumindest nach Meinung meiner Kinder, der Bär, den die Stadt im Wappen (und auf der Fahne) trägt. Der bringt uns thematisch dann auch zum eigentlichen Hauptteil dieses Editorials, nämlich zu den Märkten – und der Frage, ob besagter Bär in absehbarer Zeit aufs Parkett zurückkehren könnte:

Weniger ist mehr

Auch in dieser Woche berauschten sich die Märkte förmlich an sich selbst – ohne dabei freilich nennenswert vom Fleck zu kommen.

Der spätrömische Gelehrte Boëthius hat in seinem Werk „Trost der Philosophie“ einen Dialog festgehalten, der über die Jahrhunderte – besagtes Werk stammt aus dem 6. Jahrhundert – zu einem geflügelten Wort wurde. „Intellegis me esse philosophum?“ auf Deutsch: „Siehst du ein, dass ich ein Philosoph bin?“, fragt ein Möchtegern seinen Gesprächspartner. Der antwortet: „Intellexeram, si tacuisses.“, was übersetzt so viel heißt wie: „Ich hätte es erkannt, wenn du geschwiegen hättest.“ Heute wird daraus gerne die Reimform zitiert: „Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben.“ Ich hingegen bin zwar Volkswirt, schweige aber in letzter Zeit auch immer mal ganz gerne, wie ich schon vor zwei Wochen an dieser Stelle zugegeben habe. Zumindest dann, wenn ich nach meiner Meinung zu den aktuellen Kursverläufen an den Börsen gefragt werde. Denn:

Kurskapriolen an den Märkten

In der vergangenen Woche habe ich bekanntlich leise Zweifel angemeldet, was die Nachhaltigkeit der aktuellen Aufwärtsbewegung bei den Aktienmärkten betrifft. Allen voran der DAX, der den Januar bereits mit einem Zugewinn von knapp 9% beenden konnte. Oder der MDAX, der im ersten Monat des neuen Jahres fast 15% aufsatteln und damit einen neuen Januar-Rekord erzielen konnte. Mit meiner Skepsis stehe ich angesichts der Kurssprünge in dieser Woche aber offensichtlich auf einem ziemlich verlorenen Posten. Denn nachdem die US-Notenbank den Leitzins am Mittwochabend um „nur noch“ 0,25 Prozentpunkte angehoben hatte, schoss der DAX am Donnerstag direkt auf ein neues Jahreshoch bei 15.521 Zählern. Konsolidierung beendet, Punkt. Oder aber, etwas ausführlicher formuliert:

Ohne Worte

manchmal (aber wirklich nur manchmal) wünschte ich mir, ich könnte einen Beitrag einfach wortlos gestalten. Ohne Worte, ohne Sätze, einfach – sprachlos. Heute ist tatsächlich einer dieser Tage, und das liegt nicht nur daran, dass meine sehr geschätzten Kollegen am Mittwoch im Rahmen des SG Active Trading-Webinars schon alle wichtigen Chartmarken bei DAX, Dow Jones und den anderen üblichen Verdächtigen analysiert und mich damit, zumindest in dieser Woche beziehungsweise in dieser Ausgabe, ein kleines Stück weit überflüssig gemacht haben. (Wer übrigens die Veranstaltung verpasst hat, findet hier den Link zur Aufzeichnung). Nein, da ist auch noch die Sache mit der aktuellen Marktlage, die mich so ein bisschen wurmt, um es einmal salopp auszudrücken. Ein Beispiel:

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