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Sebastian Affeld

Sebastian Affeld

Überraschung!

Da schau mal einer an, was in dieser Woche an der Wall Street beziehungsweise im Nasdaq 100 so alles geboten wurde. Dort läuft, ebenso wie hierzulande, die Berichtssaison, und zwar auf Hochtouren. Dabei waren es in den vergangenen Sitzungen vor allem die Schwergewichte, die ihr Zahlenwerk fürs abgelaufene Quartal präsentierten. Am Dienstag öffneten unter anderem Microsoft und Alphabet die Bücher, zur Wochenmitte legte, neben anderen, Meta Platform Inc., formerly known as Facebook, den Quartalsbericht vor. Am gestrigen Donnerstag waren es (um einen heimischen Wert zu nennen) Deutsche Bank und natürlich US-Tech-Schwergewicht Amazon, die Einblick in den Geschäftsverlauf der zurückliegenden drei Monate gewährten. Dabei trat durchaus Überraschendes zutage. Denn:

Houston, wir haben ein Problem

Wer kennt ihn nicht, diesen mittlerweile legendären Satz, den die NASA-Astronauten Jack Swigert und Jim Lovell am Abend des 13. April 1970 aus 328.300 Kilometer Entfernung an das Raumfahrtkontrollzentrum funkten: „Houston, wir haben ein Problem“. Das hatten die Herren an Bord der Apollo 13 tatsächlich, denn wenige Sekunden vor dem Funkspruch – der im Original übrigens „Houston, we've had a problem.“ hieß – war ein Sauerstofftank des Raumschiffs explodiert. Das machte eine Reise-Planänderung erforderlich; anstatt die Mondlandemission fortzusetzen, musste die Besatzung unter schwierigen Bedingungen zur Erde zurückkehren. In dieser Woche wurde vermutlich auch gefunkt, und zwar aus dem rund 8.558 Kilometer entfernten Shanghai (wo gerade die Auto Shanghai stattfindet) in die Konzernzentrale nach Wolfsburg:

Feiertagsbedingt verkürzt

Die Vier-Tage-Woche ist in, nun ja, aller wäre vielleicht übertrieben, aber vieler Munde dürfte es schon ganz gut treffen. Dabei ist besonders die sogenannte Generation Z – also die mehrheitlich zwischen 1997 und 2012 Geborenen – offen für neue Arbeitszeitmodelle. Aber auch ältere Hasen und Häsinnen (ein letzter Ostergruß geht raus) halten eine wöchentliche Arbeitszeit von vier Tagen (bei vollem Lohnausgleich) für eine gute Idee, wie ein Pilotprojekt in Großbritannien zeigte. An den (europäischen) Aktienmärkten lag die Vier-Tage-Woche zuletzt ebenfalls voll im Trend – wenn auch zugegebenermaßen aus ganz anderen Gründen:

Früher war mehr Lametta

Wer kennt sie nicht, die Feststellung von Opa Hoppenstedt (genial erfunden und gespielt von Loriot alias Vicco von Bülow), der beim Schmücken des Weihnachtsbaums feststellt, dass früher mehr Lametta war. Nun könnten Sie völlig zu Recht einwenden, dass wir am Wochenende Ostern und nicht Weihnachten feiern, aber irgendwie fiel mir genau dieser Lametta-Spruch ein, als ich darüber nachsann, wie ich Ihnen diese Handelswoche wohl am besten zusammenfassen sollte. So recht wollte das nämlich nichts werden, an den Aktienmärkten, obwohl die Indizes (teilweise zumindest) auf neue Jahreshochs ausbrechen konnten. Stattdessen:

Zeitreise

Heute will ich Sie, die Überschrift verrät es bereits, auf eine kleine Zeitreise mitnehmen. Das hätten wir zwar, wenn wir chronologisch korrekt hätten vorgehen wollen, vor einer Woche machen können, aber da dominierten ja, Sie erinnern sich, aktuelle Themen. Daher erst jetzt der Blick zurück, ins Jahr 2003. Damals startete nämlich am 24. März der TecDAX, der laut Indexbetreiber Deutsche Börse die „30 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen der Technologiebranchen im Prime Standard unterhalb des Leitindex DAX“ umfasst und „als Kurs- und als Performance-Index berechnet wird“. Nötig wurde die Einführung des neuen Börsenbarometers, weil der Vorgänger, der Nemax 50, in den Monaten zuvor katastrophale Kursverluste verbucht hatte:

Goldene Zeiten?

„Gerade noch einmal gut gegangen“, so oder so ähnlich dürften viele MarktbeobachterInnen angesichts der Rettung der Credit Suisse in buchstäblich letzter Sekunde am vergangenen Sonntag gedacht haben. Die taumelnde Schweizer Großbank hatte insbesondere zum Ende der vorangegangenen Handelswoche an den Börsen für einige Turbulenzen (nicht nur bei den Finanzwerten) gesorgt. Ein anderer Wert feierte dagegen seine Wiederauferstehung als „sicherer Hafen“. Der Goldpreis – in Zeiten steigender Zinsen eher weniger gefragt, weshalb die Kurse Anfang März auch in Richtung 1.800 US-Dollar zurückgefallen waren – kletterte zum Wochenstart sogar kurzzeitig über die viel beachtete 2.000-Dollar-Barriere. Dort hielten sich die Kurse zwar nicht lange, verharren aber weiterhin auf hohem Niveau. Denn:

Sie sind wieder da

Fast fünfzehn Jahre (genaugenommen vierzehneinhalb, minus ein paar Tage) herrschte Ruhe. Eine trügerische, wie sich herausstellte, und getragen von der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken, aber immerhin ausreichend, um einen der längsten Bullenmärkte der Geschichte überhaupt erst möglich zu machen. Selbiger (= der oben beschriebene Bullenmarkt) ist nun allerdings schon seit einer Weile bekanntlich Geschichte, ebenso wie die bereits erwähnte lockere Geldpolitik. Neu ist hingegen die Rückkehr der Ängste vor einem Zusammenbruch des Bankensektors. Der zählte bis vor Kurzem noch zu DEN Gewinnern des laufenden Jahres, doch das ist derzeit ebenfalls – nun ja, Geschichte. Denn an den Märkten sind die Bären los:

Hauptsache mobil

Mobilität bewegt, und zwar schon dem Grunde nach. Schließlich bedeutet das Wort, das vom lateinischen mobilitas abgeleitet wird, nichts anderes als Beweglichkeit. Wobei, schlägt man den Begriff Mobilität im Duden nach, sowohl geistige als auch körperliche Beweglichkeit gemeint sein können. Unter anderem, denn auch in der Soziologie oder Politik wird das Wort gern als Synonym für Beweglichkeit verwendet. Vor allem bei letzterer steht der Begriff gerne für, Zitat Duden, „privater und öffentlicher Verkehr; Fortbewegung von Personen oder Beförderung von Gütern (auf eine bestimmte Weise)“. Was uns direkt zum Market Mover in dieser Woche bringt, den Automobilkonzernen. Die bewegten (!) nämlich einiges im DAX:

Ernüchterung macht sich breit

Der Aschermittwoch liegt zwar mittlerweile auch schon wieder gut zehn Tage zurück, die damit oftmals in der ein oder anderen Form einhergehende Ernüchterung machte sich aber trotzdem erst in dieser Woche so richtig breit, zumindest auf dem (Börsen-)Parkett. Da endete nämlich der Monat Februar an der ein oder anderen Stelle mit Verlusten, so zum Beispiel beim Dow Jones. Der dienstälteste Aktienindex der Welt war, wie berichtet, bereits in der vergangenen Woche in die roten (Performance-)Zahlen gerutscht und baute das Gesamtergebnis bis Dienstagabend auf 4,2% aus – Minus, wohlgemerkt. Und:

Zeit der Wende?

Am heutigen Freitag jährt sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal, und so verwundert es wenig, dass diese Woche überwiegend von politischen Themen geprägt war. Eine der wenigen Ausnahmen war da die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank, die zumindest zur Wochenmitte für ein einigermaßen großes Interesse sorgte. Beziehungsweise, und das bringt uns quasi direkt auf das Parkett, die Märkte vorübergehend in Schach hielt. Wobei die Börsen zuletzt ohnehin kaum neue Impulse auf der Oberseite generieren konnten – was wiederum die Spekulationen nährte, ob an den Märkten jetzt die Zeit der Wende kommen könnte:

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