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Sebastian Affeld

Sebastian Affeld

Abwärtsrisiken bleiben hoch

Auf der Suche nach den Market Movern dieser Woche – und damit steigen wir direkt ein, ins Thema – wurden wir diesmal ausgesprochen schnell fündig. Die angelaufene Berichtssaison sorgte nämlich zuletzt für einige Bewegung an den Märkten. Dabei hatten die Vorreiter Tesla und Netflix bereits in der vergangenen Woche ordentlich abgeräumt, und zwar auf beiden Seiten. Während es für die Papiere des E-Autobauers am Montag im Tief nämlich bis auf 202,51 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 1. Juni hinunterging, kletterte die Netflix-Aktie am Mittwoch auf ein neues Monatshoch bei 418,84 US-Dollar. Turbulent wurde es allerdings auch schon am Dienstagabend unserer Zeit, denn da öffneten die Tech-Giganten Microsoft und Alphabet ihre Bücher. Und:

Vor langer Zeit

Gestern jährte sich ein für Börseninteressierte ganz besonderes Ereignis. Am 19. Oktober 1987 – damals übrigens ein Montag – brach der Dow Jones Industrial Average um 22,6% ein, was bis heute den größten Tagesverlust (prozentual) in der Geschichte des dienstältesten Aktienbarometers der Welt darstellt. Der „Schwarze Montag“, wie der Tag in Anlehnung an den berühmten „Schwarzen Donnerstag“ vom 24. Oktober 1929, auch genannt wird, nahm seinen Anfang am frühen Morgen unserer Zeit an den asiatischen Märkten, wo es für den Hang Seng über 11% nach unten ging. Über Westeuropa hinweg (DAX -9,4%) schwappte die Verkaufswelle schließlich über den Atlantik, wo der Dow Jones schon zur Eröffnung komplett einbrach und am Ende eines rabenschwarzen (sic!) Handelstages 508 Punkte und damit fast ein Viertel seines Wertes verlor. Und:

Auf leisen Sohlen

Nachdem die Grundstimmung in den vergangenen Wochen an den Märkten eher pessimistisch war und sich diese relative Freudlosigkeit zur Abwechslung auch in sinkenden Börsenkursen widerspiegelte, wendete sich das Blatt in den zurückliegenden Sitzungen. Für die Aktienindizes ging es teils deutlich nach oben, womit sich in den jeweiligen Charts nach den Korrekturtiefs aus der Vorwoche nun eine veritable Gegenbewegung erkennen lässt. Wobei sich die Aufwärtsdynamik zuletzt auch wieder deutlich verlangsamte, nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am gestrigen Donnerstag drehten die Aktienbarometer auf breiter Front nach unten. Ohnehin hat der jüngste Erholungsschub nicht alle Werte nach oben bugsiert. Einer, der zuvor als vermeintlicher Top-Titel gehandelt wurde, musste am Mittwoch zum Beispiel mit einem Minus von über 12% aus dem Handel schleichen – und das ausgerechnet am Tag des Börsengangs! Konkret:

Mit Punkt, ohne Komma

Nach unserem kleinen Ausflug in die Literatur in der vergangenen Woche kommen wir heute zur Abwechslung mal wieder direkt auf den Punkt, also quasi ohne Komma wie zuvor. Zwar gibt es keinen besonderen Grund für die Eile, aber viel zu berichten, aus dieser Handelswoche, von den Märkten. Die gingen nämlich insbesondere zum Start in den neuen Monat und damit zum Wochenauftakt in die Knie – beziehungsweise auf Tauchstation. So knüpfte der DAX, um gleich mit dem deutschen Leitindex zu beginnen, nachgerade nahtlos an die negative Performance der vorangegangenen Woche (-1,1%), des abgelaufenen Monats (-3,5%) und des zurückliegenden Quartals (-4,7%) an:

Bonjour Tristesse

Mit der heutigen Überschrift zolle ich einem der bekannteren Werke französischsprachiger Belletristik (dieser Begriff stammt übrigens vom französischen „Belles Letteres“, also der „schönen Literatur“) aus dem 20. Jahrhundert Tribut: Der Debütroman der damals 18-jährigen Francoise Sagan wurde 1954 nicht nur zum preisgekrönten Bestseller, sondern verursachte ob seiner – für damalige Verhältnisse ungewohnt freizügigen – Sprache auch einen mittelschweren Skandal. „Bonjour tristesse“ ebnete seiner Verfasserin jedenfalls den Weg für eine steile Karriere in ihrem Heimatland – und lässt sich darüber hinaus heute geradezu perfekt als titelgebende Metapher für das Börsengeschehen in dieser Handelswoche (der letzten im September) verwenden. Denn:

Der Herbst kommt

auch wenn es einige noch nicht so richtig wahrhaben wollen (Grüße an die geschätzte Kollegin gehen hiermit raus), aber der Sommer ist vorbei! Naja, zugebenermaßen so gut wie, denn der Blick auf den Kalender zeigt, dass das Äquinoktium (= die Tagundnachtgleiche, gelegentlich auch Tag-und-Nacht-Gleiche und damit der Zeitpunkt, an dem die Sonne den Äquator überquert) in diesem Jahr auf den 23. September fällt, kurz vor neun Uhr morgens und damit quasi zur besten Frühstückszeit – jedenfalls an einem Samstag. Dabei will ich das Thema gar nicht vertiefen – zumal wir das an dieser Stelle auch schon einmal ausführlich erläutert hatten – sondern eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus:

Jahrestag

Am heutigen Freitag, dem 15. September jährt zum 15. Mal der Zusammenbruch von Lehman Brothers. Der Kollaps der Investmentbank hat die (Finanz-)Welt damals in schwerste Turbulenzen gestürzt, deren Folgen bis heute nachhallen. Ob die Märkte daraus gelernt haben, wird sich allerdings erst in der nächsten Krise zeigen. Zunächst einmal herrschte jedenfalls Feierstimmung auf dem Parkett, denn in New York fand am Donnerstagabend der (bislang) größte Börsengang im laufenden Jahr statt. Der IPO des britischen Chip-Designers/Entwicklers Arm sprengte alle Erwartungen – vom Ausgabepreis bei 51 US-Dollar über die Erstnotiz bei 56,10 folgte schließlich ein Endstand bei 63,59 US-Dollar, macht ein Kursplus von knapp 25% an einem einzigen Tag.

König Auto hält Hof

heute falle ich quasi direkt mit der (Auto-)Tür ins Haus, denn der Höhepunkt dieser (Handels-)Woche erstreckt sich über gleich mehrere Tage und findet derzeit in München statt. Die Rede ist natürlich von der Internationalen Automobilausstellung, kurz IAA, die – nach Jahrzehnten in Frankfurt – seit 2019 in der bayerischen Landeshauptstadt abgehalten wird. Von Dienstag bis Sonntag hat das geneigte (Fach-)Publikum Gelegenheit, die neuesten Karossen und Trends in Sachen Automobilität zu bewundern. Besonders hell dürfte das Rampenlicht dabei auf die chinesischen Hersteller und deren Fahrzeuge scheinen, schicken die sich doch an, den deutschen (und europäischen) Markt mit ihren E-Modellen zu erobern. Die deutschen Autobauer geben sich zwar kämpferisch, zeigen aber schon jetzt Schwächen, wie das Beispiel Volkswagen zeigt:

Traditionell schwach

Manchmal – aber, um „die Ärzte“ zu zitieren, nur manchmal, fällt mir gar nicht mehr so viel ein, womit man (also in diesem Falle ich) das Kursgeschehen an den Aktienmärkten in der gerade ablaufenden Handelswoche beschreiben könnte. Sie merken schon – viel Satz für wenig Substanz, aber so ist das gelegentlich, wenn der August zu Ende und der September noch nicht richtig begonnen hat. Apropos August – der traditionell im Sinne von statistisch betrachtet schwache Börsenmonat endete für den DAX am gestrigen Donnerstag mit einem Minus von 3% (auf Monatssicht, versteht sich, der Handelstag per se brachte ein kleines Plus von 0,4% auf einen Endstand bei 15.947 Punkten). Das bedeutet:

Bestellt und geliefert

um es gleich vorwegzunehmen und die Spannung nicht künstlich hinauszuzögern – die mit maximaler Hochspannung erwarteten und am späten Mittwochabend nachbörslich vorgestellten Quartalszahlen von NVIDIA waren, anders lässt es sich nicht sagen, einfach überzeugend. Statt der erwarteten rund elf Milliarden US-Dollar betrug der Umsatz im zweiten Quartal dieses Jahres satte 13,5 Milliarden (+50% zum Vorjahresquartal), für das laufende dritte Quartal werden rund 16 Milliarden anvisiert, während die Schätzungen der Experten von gut 12,5 Milliarden US-Dollar ausgehen. Bestellt, geliefert, Allzeithoch – auf diesen Dreiklang lässt sich die Performance von NVIDIA rund um den Verkündungstag zusammenfassen. Der Kurssprung bei der Aktie (die Chartanalyse meines geschätzten Kollegen gibt es hier) sorgte auch an den Märkten erst einmal für Erleichterung, stand doch nicht viel weniger als die Nagelprobe des KI-Hypes auf dem Prüfstand:

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