Poco-Steinhoff
Quelle:Steinhoff

Heute ist es soweit, der letzte Tag im MDAX hat begonnen, für den einstigen Möbel-Überflieger Steinhoff, der ab kommendem Montag im SDAX gelistet sein wird. Ein Abstieg, ja, aber einer mit gutem Grund. Denn die Performance-Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache: Ein Minus von 1,1% für die Woche, eins von 24,6% auf Monatssicht, für’s zurückliegende Vierteljahr stehen Abgaben von gut 47% zu Buche, seit Jahresbeginn gingen knapp 10% verloren und auf Jahressicht betragen die Verluste aktuell rund 94%. Noch Fragen? Nein, eigentlich nicht. Zumindest nicht, wenn man auf den Chart blickt, denn der spiegelt die Malaise ebenfalls in schonungsloser Klarheit wieder:

Und zwar in Form eines stabilen Abwärtstrends, der seinen Ursprung beim Dezember-Zwischenhoch bei 0,84 Euro hat und die Aktie mittlerweile bis in den Bereich um 0,28 Euro geführt hat. Nix war es demnach mit der Bodenbildung bei 0,35 Euro bzw. der Erholung im Bereich der 0,40er-Marke, womit es – zumindest aus charttechnischer Sicht – für die Bullen immer enger wird. Denn neue Kaufsignale sind, bei allem Respekt, nicht in Sicht. Es sei denn, man bringt etwas (Kurs-)Phantasie mit:

Sollte Steinhoff noch einmal über die 0,35er-Hürde – und damit gleichzeitig über die Dezember-Abwärtstrendgerade – springen können, bestehen durchaus Chancen auf eine Rückeroberung der 0,40er-Marke. Von dort wäre dann eine Erholung bis in den Bereich von 50 Cent vorstellbar, wobei mit ganz viel gutem Willen sogar das bisherige 2018er-Top bei 0,61 Euro vom Jahresanfang angesteuert werden könnte. Um diese Vision in die Realität umsetzen zu können, wird es jedoch vor allem eines brauchen – Käufer, die an die Sache glauben. Beziehungsweise an das Unternehmen. Solange die ausbleiben, ist der (Aus-)Blick zur Unterseite Pflicht:

Da wartet zunächst das bisherige Allzeit-Tief vom 21. Dezember bei 0,25 Euro weiterhin geduldig auf den nächsten Test; sollten die Notierungen auf einen neuen Tiefststand abrutschen, bietet sich die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals zusammen mit der 20-Cent-Schwelle als nächste Unterstützung an. Viel Platz nach unten ist dann nicht mehr, damit ist Steinhoff unverändert als hochspekulativ einzustufen. Da verspricht auch der Seasonal Chart keine Besserung, denn bekanntlich wechselt die Aktie erst Mitte Juni in eine Long-Phase. Die jedoch nicht mehr als 13% Kurszuwachs im Schnitt erwarten lässt. Das wird den Abwärtstrend nicht aufhalten!

Seasonal Chart Steinhoff
Seasonal Chart Steinhoff