Print this page
Linde AG zum Umtausch – Fusion nimmt Formen an
  • Posted

Linde AG zum Umtausch – Fusion nimmt Formen an

Prinde, Laxair oder doch einfach ein schnöder Doppelname, Linde-Praxair? Wie der neue Konzern nach der geplanten Fusion am Ende heißen wird, können sich die Beteiligten noch bis zum 24. Oktober überlegen, denn bis dahin muss die Zusammenlegung laut Wertpapiergesetz vollzogen sein. Das ist dann also noch ein guter Monat, in dem vieles passieren kann. Aber nicht muss. Gemeint ist damit auch die Fusion mit Praxair, die zwar von beiden Seiten gewollt ist, nur eben nicht um jeden Preis. Der war – was die kartellrechtlich erforderlichen Spartenverkäufe betrifft – nämlich vorher gedeckelt worden und sollte für beide Partner nicht mehr als 3,7 Milliarden Euro Umsatz bzw. 1,1 Milliarden Euro operatives Ergebnis betragen. Durch ist das Ding also noch lange nicht! Die Linde-Aktie dafür aber schon, nämlich über einen hartnäckigen Widerstand:

Es war zuletzt ein Kreuz, mit der 200-Euro-Schwelle, denn die erwies sich nach dem heftigen Kursabsturz Anfang August, als es in Folge des Rekordhochs bei 219,60 Euro in zwei Wellen (inklusive Mega-Gap) an die 195er-Marke zurückging, als nahezu unüberwindbare Barriere. Schon das Heranlaufen an diesen Bremsbereich bereitete den Papieren sichtlich Mühe, 197,95 Euro schaffte die Aktie Anfang September, mehr war da nicht drin. Diese Zahl merken wir uns aber schon einmal, denn die wird uns gleich in einem anderen Zusammenhang wiederbegegnen. Jetzt feiern wir zunächst den furiosen Kurssprung, den die Gerüchte um eine bevorstehende Einigung in der Fusionsfrage gestern auslösten:

Anzeige

Mit einem Satz katapultierte sich die Aktie an die 210-Euro-Marke und schloss damit auf einen Streich die offene Kurslücke vom 06. August. Mega-Gap ausradiert, Widerstand eliminiert, Kursziele neu justiert – kann Linde jetzt auch per Tagesschluss 210 Euro überbieten, eröffnet sich sofort weiteres Aufwärtspotenzial, das – über die Hürde bei 215 Euro hinweg – bis in den Bereich des Allzeithochs bzw. an die 220er-Schwelle führen dürfte. In dieses bullishe Bild passt auch die saisonale Auswertung, denn wie es der Zufall will, wechselt Linde justament heute in die zweitstärkste Long-Phase des Jahres, die bis zum 29. Dezember andauert und in der im Schnitt +5,7% Gewinn generiert werden. Allerdings ist nicht jedes Jahr Fusion, deshalb schnell noch der Blick zur Unterseite:

Wird es nichts, mit dem Zusammenschluss, geht die Welt zwar nicht unter, eine gewisse Korrektur der zuletzt eingepreisten Erwartungen wird aber kaum zu vermeiden sein. Als erster Halt bietet sich dabei die, Überraschung, runde 200er-Marke an, bevor eine Etage tiefer die 198er-Haltelinie mit dem oben erwähnten Zwischenhoch die nächste Unterstützung darstellt. Darunter würde dann die 195er-Schiebezone wieder in den Fokus rücken, die zusammen mit dem alten 2015er-Top eine massive Haltezone ausbildet. Interessant ist Linde damit auf beiden Seiten:

Wer sich für ein Long-Engagement ent- und sich den Bullen anschließen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CQ68V5 der Citi umsetzen; der Schein verfügt über eine Hebelwirkung von 4,56 und ist mit einer Knock-Out-Barriere/einem Basispreis bei 163,815 Euro ausgestattet. Für alle, die stattdessen auf ein Platzen der Fusionspläne bzw. auf fallende Kurse setzen möchten, wäre der Linde Mini Short WKN: CQ7V9U eine Alternative; dieser Schein ist mit 4,44 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 250.59 Euro, während der Basispreis bei 255,172 Euro zu finden ist.

© 2024