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Wirecard – Konsolidierung, na und?
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Wirecard – Konsolidierung, na und?

Dass die Wirecard-Aktie am Montag in den DAX und damit in den Kreis der deutschen Blue Chips aufsteigt, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Dass die Papiere mit der Verkündung der frohen Botschaft in eine Art Konsolidierung übergegangen sind, wird beim Blick auf den Chart ebenfalls offensichtlich. Dass das aber A nicht ungewöhnlich und B gar kein schlechtes Zeichen im Hinblick auf weitere Kursgewinne ist, versuchen wir, mit der nun folgenden Analyse aufzuzeigen:

Ja, die Wirecard-Aktie war zuletzt ein wenig, nun, sagen wir einmal überkauft, schließlich schossen nicht nur die Gerüchte über einem möglichen DAX-Aufstieg ins Kraut, sondern eben auch die Kurse nach oben. Für diesen Vorgang gibt es sogar ein Börsensprichwort, „buy the rumor, sell the fact“. So gesehen passt die aktuelle Seitwärtsphase geradezu mustergültig ins „bullishe“ Bild, zumal sich im Chart mit ein wenig Phantasie so etwas wie eine Flagge/ein Wimpel einzeichnen lässt. Und das nicht zum ersten Mal, eine ähnliche Konstellation findet sich auch über den Jahreswechsel sowie im Frühsommer. Was danach kam? Jeweils der nächste Rallyeschub; der bislang letzte gipfelte im aktuellen Rekordhoch bei 199 Euro. Das heißt:

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Folgt Wirecard diesem charttechnischen Plan, dürften die Notierungen noch ein wenig seitwärts tändeln, bevor die (Kurs-)Rakete erneut startet. Ein erstes Anzeichen dafür wäre der Sprung über die obere Begrenzung des Wimpels im Bereich von 190 Euro (Achtung, hier gilt wie immer der Schlusskurs!) Bestätigt würde der Break mit einer Rückeroberung der kleinen Hürde bei 196 Euro und, das versteht sich beinahe von selbst, mit einem Ausbruch über das bisherige Allzeithoch, oder sagen wir lieber gleich: über die 200-Euro-Marke!

Rein zufällig deckt sich das nahezu hundertprozentig mit dem Verlauf im Seasonal Chart, denn auch da dümpelt Wirecard im September zunächst seit-/abwärtsgerichtet herum, bevor eine veritable Jahresendrallye startet, die zwischen dem 04. Oktober und dem 29. Dezember ein durchschnittliches Plus von 14,9% ermöglicht. Damit allerdings nicht genug, denn daran schließt sich im Januar die trendstärkste Long-Phase eines jeden Jahres an, in der Wirecard bis zum 12. Mai noch einmal +20,7% im Schnitt zulegt. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein, deshalb werfen wir jetzt noch schnell einen Blick auf die Unterseite, um die Dinge wieder ins rechte Licht zu rücken:

Seasonal Chart Wirecard
Seasonal Chart Wirecard

Wie immer gilt nämlich auch für Wirecard, dass "past performance is not necessarily indicative of future results" sind. Will heißen, dass die Risiken nach unten durchaus vorhanden sind. Dabei stabilisiert zunächst die 180er-Marke zusammen mit dem Ausrutscher in Gestalt des Septembertiefs bei 177,80 Euro das Kursgeschehen, bevor eine Etage tiefer die 175er-Schwelle sowie, noch ein Stockwerk darunter, die runde 170er-Marke stützend wirken sollen. So richtig spannend würde es allerdings erst, wenn auch die 160er-Barriere einem Belastungstest unterzogen werden würde, denn hält die dem Verkaufsdruck nicht stand, wäre ein Abtauchen bis in Regionen um 150 bzw. 140/130 Euro zumindest vorstellbar. Beste Voraussetzungen für Trade-Setups auf beiden Seiten:

Wer sich für den nächsten Rallyeschub in Position bringen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: GM4A8L von Goldman Sachs umsetzen; der Schein läuft endlos und ist mit 3,58 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt aktuell bei 142,447 Euro, der Basispreis bei 135,7799 Euro. Wer dagegen zunächst auf einen Rücksetzer spekulieren möchte, könnte alternativ zum Mini Future Short WKN: GM50CU greifen; dieser Schein verfügt über einen Hebel von 3,4 und läuft ebenfalls endlos; die Knock-Out-Barriere liegt hier aktuell bei 229,7557 Euro, und der Basispreis ist heute bei 241,5514 Euro zu finden.

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