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Wechselhaft und unbeständig
So schnell ändert sich das Bild, wahlweise auch die Zeit – während wir in der vergangenen Woche noch vier Verlustsitzungen in Folge beim deutschen Leitindex monieren mussten, kommt das Aktienbarometer mittlerweile (= Stand Donnerstag) auf fünf Aufwärtstage hintereinander. Fünf ist Trümpf, sozusagen. Dabei nutzten die heimischen Blue Chips das Volumenmaximum im Bereich von 15.525/15.500 charttechnisch mustergültig als Sprungbrett und kletterten vom Korrekturtief bei 15.456 Punkten bis auf das aktuelle Wochen- und Monatshoch bei 16.185 Zählern. Angeschoben wurde diese kleine Sommer-Rallye übrigens einmal mehr von der Wall Street, oder besser von den Impulsen, die in dieser Woche von der US-Wirtschaft ausgesendet wurden. Denn:
Like ice in the sunshine
„Aller guten Dinge sind drei“, und zwar drei Prozent, mit einer Null rechts vom Komma. Gemeint ist damit die aktuelle Juni-Teuerungsrate in den USA, bezogen auf das Gesamtjahr und verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Rückgang der Inflation – die vor einem Jahr noch über neun Prozent betrug – fiel sogar noch etwas stärker aus, als von den Experten erwartet (die hatten mit einem Preisauftrieb von 3,1 Prozent gerechnet). Entsprechend optimistisch reagierten die Marktteilnehmer, deren vormalige Zinsängste oder -sorgen plötzlich wie Eis an der Sonne dahinschmolzen. Für den DAX ging es dabei, wie bereits erwähnt, wieder ein gutes Stück nach oben, wobei die Party am heutigen Freitag möglicherweise ihr natürliches Ende gefunden haben wird, zumindest aber, das lässt der schwächere Start vermuten, pausiert. Das heißt:
Gute Chancen
Aus charttechnischer Sicht ist das erfolgreiche Pullback auf das Volumenmaximum, also das Level mit dem meisten Handelsaufkommen seit dem Corona-Crash im März 2020 zunächst positiv zu werten. Allerdings sind die jüngsten Kursanstiege wiederum von dünneren Umsätzen begleitet, was der Rallye einen schwächeren Unterbau verleiht. Das und viel mehr war auch Thema im SG Active Trading Webinar, wer die Veranstaltung verpasst hat, findet hier den Link zur – wie immer sehenswerten – Aufzeichnung. Dennoch hat der deutsche Leitindex jetzt gute Chancen, auf ein neues Rekordhoch jenseits von 16.427 auszubrechen – vorausgesetzt, die Hürden bei 16.290 und 16.332/16.336 können zuvor überwunden werden. Nach unten sollte dabei der Halt bei 16.030/16.000 stützend wirken, bevor es erneut um die Auffangzonen bei 15.900 und 15.800 gehen würde.