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Zeit der Wende?
Am heutigen Freitag jährt sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal, und so verwundert es wenig, dass diese Woche überwiegend von politischen Themen geprägt war. Eine der wenigen Ausnahmen war da die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank, die zumindest zur Wochenmitte für ein einigermaßen großes Interesse sorgte. Beziehungsweise, und das bringt uns quasi direkt auf das Parkett, die Märkte vorübergehend in Schach hielt. Wobei die Börsen zuletzt ohnehin kaum neue Impulse auf der Oberseite generieren konnten – was wiederum die Spekulationen nährte, ob an den Märkten jetzt die Zeit der Wende kommen könnte:
Weiter seitwärts
Tatsächlich ist der Dow Jones, um mit dem vielleicht prominentesten Aktienindex anzufangen, in dieser Woche in die roten Zahlen gerutscht – zumindest in Sachen bisherige Jahresperformance 2023. Wobei der Kursverlauf ohnehin einer großen Seitwärtsbewegung gleicht, die zwischen dem bisherigen Top vom 13. Januar bei 34.341 Punkten und dem bisherigen Jahrestief (das übrigens am gestrigen Donnerstag markiert wurde) bei 32.796 Zählern verläuft. Andere Börsenbarometer – zu nennen wären hier beispielsweise die Tech-Werte aus dem Nasdaq 100 und die deutschen Blue Chips aus dem DAX – liegen hingegen weiterhin im Plus, seit Jahresbeginn. Allerdings gehört auch hier zur ganzen Wahrheit, dass der überwiegende Teil der Kursanstiege im Januar erzielt wurde. Und:
Neue Impulse?
Aus charttechnischer Sicht treten die Indizes unverändert auf der Stelle. So hat sich das Level mit dem meisten Handelsvolumen seit dem Corona-Tief im März 2020, das sogenannte Volumenmaximum, im DAX zwar mittlerweile in die Region um 15.500/15.475 verschoben. Dennoch stellt dieser markante Widerstand weiterhin das dar, was er nun einmal ist – einen markanten Widerstand! Den müsste der deutsche Leitindex deshalb auch zwingend überbieten und im Anschluss idealerweise zur Bestätigung auf ein neues Jahreshoch oberhalb von 15.659 ausbrechen, um neue Aufwärtsimpulse auslösen zu können. In der Gegenrichtung hat sich derweil die 15.400er-Marke wieder bei den Unterstützungen einsortiert. Unterhalb dieses Levels würde dann die breite Auffangzone, die sich aus der 15.300er-Marke, der Haltestelle um 15.275, der Volumenspitze zwischen 15.275 und 15.225 sowie der 15.200er-Schwelle zusammensetzt, in den Fokus rücken. Sollten die Blue Chips hier keinen Halt finden, müsste außerdem mit einer Schließung der Kurslücke vom 2. Februar bei 15.181 und/oder mit einem Rücksetzer an die obere Begrenzung der alten Schiebezone gerechnet werden.