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Alle Augen auf…
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Alle Augen auf…

Jetzt aber mal bitte alle Augen auf den DAX! Believe it or not, aber der deutsche Leitindex hat, allen Deindustrialisierungsängsten und Rezessionssorgen zum Trotz, den bislang besten Jahresauftakt seiner bisherigen Geschichte aufs Parkett gelegt. Bis zum Schlusskurs am gestrigen Donnerstag haben die heimischen Blue Chips stolze 8,2% aufgesattelt, das gab es so (= in dieser Höhe und in diesem Zeitraum) noch nie. Interessanterweise – und das macht das Besondere noch ein bisschen besonderer – lässt der DAX damit die üblichen Verdächtigen für eine Jahresanfangsrallye klar hinter sich. Die US-Märkte haben seit dem Jahreswechsel zwar ebenfalls zugelegt, können der Outperformance des deutschen Aktienbarometers aber nichts entgegensetzen. Konkret:

Stark, aber nicht stark genug

Der Dow Jones (hier gibt es eine aktuelle Chartanalyse) konnte sich dank nachlassenden Inflationsdrucks in den USA – mit dem sechsten Rückgang in Folge sank die Teuerungsrate im Dezember auf nur mehr 6,5% gegenüber dem Vorjahresmonat – am gestrigen Donnerstag zwar auf ein neues, nun ja, Jahreshoch bei 34.293 Punkten schieben. Die bisherige 2023er-Performance beträgt tatsächlich aber lediglich +3,1%. Bei den Standardwerten im S&P 500 sieht das ähnlich aus, hier kommt der Index nach den ersten acht Handelstagen (in den USA wurde am 2. Januar noch nicht gehandelt) auf ein Ergebnis von +3,7%. Bleibt der Nasdaq 100 und die spannende Frage, ob wenigstens die Tech-Werte, immerhin ehemals DIE Highflyer schlechthin und nach dem schwachen Börsenjahr 2022 möglicherweise auch DIE Turnaround-Kandidaten, mit dem DAX mithalten können. Die Antwort lautet:

Stell dir vor, es ist Rallye…

Nö. Auch der Nasdaq 100 hängt mit einem aktuellen 2023er-Plus von 4,8% klar hinter den deutschen Blue Chips zurück. Dabei ist die DAX-Rallye noch gar nicht in der Breite angekommen. Der Auf- beziehungsweise Anstieg hat viele Marktteilnehmenden überrascht, was Stärke und Intensität angeht. Damit könnte die nächste Kaufwelle nach einem möglichen Rücksetzer/Pullback sogar noch größer ausfallen. Aus charttechnischer Sicht stehen die Kursmarken nach dem Ausbruch über die 15.000er-Marke jedenfalls schon fest: Die nächsten Widerstände sind nun bei 15.095 (hier bremst das gestrige Tageshoch), 15.225 und 15.500 zu finden. Auf der Unterseite sollte zunächst die bereits erwähnte 15.000er-Marke stützend wirken, bevor es um das gestrige Tagestief bei 14.935 und/oder das März-Hoch bei 14.925 gehen würde. Ein größerer Rücksetzer könnte sich sogar bis an das 2021er-Oktober-Tief bei 14.819 beziehungsweise an die Auffangzone aus Juni-Hoch (14.709) und Dezember-Top (14.676) ausweiten, darunter würde der Halt aus April-Hoch und 13.600er-Marke (inklusive offenem Gap zwischen 13.629 und 13.610) in den Fokus rücken.

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