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Jackson Hole again
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Jackson Hole again

Eigentlich hatte ich ja gehofft, in diesem Jahr drum herumzukommen, um die Geschichte von der ziemlich erfolgreichen Girlband Atomic Kitten, die Anfang der Nullerjahre mit dem Titel „Whole Again“ ihren wohl größten Hit feierten. Der wiederum feiert alle Jahre wieder Ende August in der Prime Quants Redaktion ein fröhliches Revival, denn passend zum Notenbanker-Treffen in Jackson Hole trällern die Kollegen… Sie wissen schon. Dass ich das heute überhaupt dann doch erwähnen muss, ist Fed-Chef Jerome Powell geschuldet; der hielt am vergangenen Freitag in besagtem Jackson Hole nämlich eine Rede, die die Kurse bis weit, sehr weit in die neue Woche hinein beeinflusste. Konkret:

Klare Ansage

Die Ansage des obersten US-Notenbankers, den Kampf gegen die hohen Inflationsraten mit allen Mitteln zu führen und dieser Aufgabe auch die höchste Priorität einzuräumen, schickte die Aktienmärkte rund um den Globus auf die Bretter beziehungsweise tief in den roten Verlustbereich. Von einer kurzen Stabilisierungsphase am Dienstag einmal abgesehen, ging es für DAX, Dow Jones & Co kontinuierlich abwärts. Mit deutlichen Folgen für das jeweilige August-Ergebnis – da verlor der deutsche Leitindex 4,6%, für den Dow Jones und den breiter gefassten S&P 500 standen Verluste zwischen 4,1 und 4,2% zu Buche, und die besonders zins-/konjunktursensiblen Tech-Werte im Nasdaq 100 gaben sogar 5,2% ab, übrigens das schlechteste August-Resultat seit dem Jahr 2015. Im Chart – und damit kehren wir zum heimischen DAX zurück – hat der Kursrutsch dementsprechend deutliche Spuren hinterlassen:

Kursziel Jahrestief?

12.604 Punkte standen in dieser Woche als niedrigster Kurs auf der Anzeigetafel, damit ist der deutsche Leitindex auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli abgerutscht und hat dabei auch gleich mehrere wichtige Unterstützungen durchbrochen. Die wurden nun in Widerstände zurückverwandelt, und können bei 12.800/12.818 sowie 13.000 verortet werden. Sollte der DAX über die runde Tausendermarke klettern, müsste der Break aus charttechnischer Sicht mit weiteren Anstiegen bis an die beiden Eindämmungslinien bei 13.045 und 13.085 bestätigt werden, sonst droht ein klassisches Fehlsignal. Im nächsten Schritt würde es dann erneut um die Volumenspitze bei 13.200/13.230 gehen, die in der Vorwoche noch als Sprungbrett hätte genutzt werden können. In der Gegenrichtung steht dagegen die 12.600er-Haltezone im Fokus, die am gestrigen Donnerstag dem Verkaufsdruck noch standgehalten hat; bricht der Index per Tagesschluss dort nach unten durch und fällt auch unter die obere Begrenzung des März-Abwärtstrendkanals zurück, könnten neue Short-Impulse für einen Rutsch bis in den Bereich um 12.400 sorgen, wo unter anderem das aktuelle Jahrestief bei 12.391 warten würde. Nimmt die Korrektur anschließend Fahrt auf, würde sogar ein Test der 12.000er-Marke ins Bild passen.

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