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Licht und Schatten
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Licht und Schatten

Nachdem wir vor einer Woche an dieser Stelle den Kursabsturz bei Netflix thematisch begleiteten, sind in der aktuellen Ausgabe die übrigen Top-Techs an der Reihe. Denn in dieser Woche fand quasi der Showdown der laufenden Berichtssaison statt, schließlich öffneten mit Alphabet, Meta, Microsoft, Amazon und Apple die ganz Großen aus dem Tech-Sektor ihre Bücher. Dementsprechend groß war das Interesse, übrigens (und aus aktuellem Anlass, nachdem die Übernahme durch Tesla-Mastermind Elon Musk nun doch in beinahe trockene Tücher gepackt werden konnte) auch am Zahlenwerk von Twitter, das ebenfalls in dieser Woche (am gestrigen Donnerstag, um ganz genau zu sein) der Öffentlichkeit und den (Noch-)Aktionären vorgelegt wurde. Unter dem Strich fielen die Ergebnisse übrigens, nun ja, durchwachsen aus. Denn wo einerseits einigermaßen Licht (Apple, Facebook) herrschte, gab es andernorts auch schattige Abschnitte (amazon.com, Alphabet). Im Detail:

Tech-telmechtel

25 Milliarden US-Dollar Gewinn, macht ein Plus von 6% im Vergleich zum Vorjahresquartal, mit diesem Ergebnis konnte Apple den Widrigkeiten in Sachen Lieferengpässen etc. trotzen. Facebook hingegen schnitt in Teilen besser als erwartet ab, wobei genau diese Erwartungen nach den heftigen Kurseinbruch im Januar ohnehin nicht sonderlich hoch hingen. Immerhin stieg die Zahl der Nutzer wieder, was ein wenig vom schmalen Umsatzzuwachs von „nur“ 7% ablenkte. Deutliche Steigerungen beim Umsatz (+18% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) meldete dagegen Microsoft, dem boomenden Cloudgeschäft sei Dank. Nicht so recht überzeugen konnten Alphabet und Amazon; während die einen (Alphabet) ein verlangsamtes Wachstum verbuchen mussten (+23% Umsatz im Vergleich zu +34% in Q1/2021), kämpft Amazon mit einem Gewinneinbruch (-58% verglichen mit dem Vorjahr) und dem schwächsten Umsatzplus (+7%) seit 20 Jahren. Und Twitter?

Anstieg

Die vermeldeten einen Anstieg bei den täglichen Nutzern (+14 Millionen) und beim Umsatz (+16%) im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einen Anstieg gab es auch noch bei der Teuerungsrate in Deutschland; um 7,4% legte die Inflation im März 2022 zu. Der DAX quittierte das – wie auch die übrigen Ereignisse in dieser Handelswoche – mit einem volatilen Kursverlauf, der die Notierungen im Tief bis auf 13.566 schickte, im Top dagegen bis auf 14.140 steigen ließ, so zumindest der Stand beim heutigen Redaktionsschluss. Damit hat sich das Geschehen wieder an die 14.000er-Barriere verlagert, die nun idealerweise auch per Schlusskurs zurückerobert werden sollte. Die nächsten Widerstände auf der Oberseite wären bei 14.200, 14.550 und 14.819/14.844 zu finden. Nach unten stützt dagegen erst einmal die 14.000er-Schwelle, bevor es erneut um die Volumenspitze bei 13‘930, die Haltelinie bei 13.795 und die Auffangzone bei 13.600 gehen würde. Die Volatilität dürfte in den kommenden Sitzungen erhalten bleiben: Welche Richtung der deutsche Leitindex bevorzugt einschlagen wird, lässt sich derzeit ebenso leicht vorhersagen wie das Ergebnis eines Münzwurfs.

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