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Ende gut, (fast) alles gut
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Ende gut, (fast) alles gut

Das war’s! Wir verabschieden uns aus dem (Börsen-)Jahr 2021 und wünschen Ihnen allen ein frohes Fest sowie einen guten Rutsch in ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Möglich macht diesen vorzeitigen Abschied die Lage der Feiertage in diesem Jahr, schließlich werden wohl die wenigsten den Heiligen Abend mit der Lektüre unseres Newsletters verbringen. Für uns ist das die Gelegenheit, heute schon das Resümee eines – aus Börsensicht sehr erfolgreichen – Jahres zu ziehen, in dem an anderer Stelle nicht immer alles rund lief. Aus dem Ruder liefen beispielsweise die Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen oder, um ein weiteres Beispiel zu nennen, die Inflationsraten; die zuletzt gemeldeten Werte (+5,2% in Deutschland, +4,9% in der Eurozone und +6,8% in den USA, jeweils bezogen auf den Vorjahresmonat) bereiten in erster Linie den Verbrauchern, in zweiter aber auch den Notenbanken zunehmend Kopfzerbrechen. Die US-amerikanische Fed reagierte bereits:

Notenbanken unter Zugzwang

Schnelleres Tapering und bis zu drei Zinsschritte/-erhöhungen im kommenden Jahr, so der Beschluss der Fed am Mittwochabend. Die Europäische Zentralbank lässt es dagegen langsamer angehen, was auch mit dem komplexeren Konstrukt des Staatenbundes EU zu tun hat. Beziehungsweise mit den unterschiedlichen Schuldenlasten der einzelnen Mitgliedsstaaten. An den Aktienmärkten fand die Bescherung in diesem Jahr damit gut eine Woche früher statt, denn nachdem die Währungshüter für klare Ansagen gesorgt hatten, starteten die Kurse ein kleines Feuerwerk. Das verhalf den Indizes zur Wochenmitte zu einer kurzen Zwischenerholung, wobei „kurz“ hier wörtlich gemeint ist – schon am Donnerstag brachen die Notierungen wieder nach unten weg, insbesondere die Tech-Werte gerieten dabei unter die Räder. Der Nasdaq 100, der am Mittwoch noch +2,4% aufsatteln konnte, ging tags drauf mit einem Minus von 2,6% aus dem Handel. Für die konjunktursensiblen Titel scheint die Jahresendrallye zwei Wochen vor dem Jahreswechsel zumindest zu pausieren, bei einer (bisherigen) 2021er-Performance von +23% gibt es hier aber zunächst kaum Grund zur Klage. Das gilt dann auch für die übrigen Börsenbarometer, die per Saldo ebenfalls auf gute Ergebnisse kommen:

Kleinklein im großen Bild

Mit zweistelligen Kurszuwächsen geht das Jahr 2021 für DAX & Co auf eine sehr breite Zielgerade. Dabei wurde der Corona-Crash längst aufgeholt und mit neuen Allzeithochs klar abgehakt. Ob die Rekordjagd im neuen Jahr hingegen weitergeht, steht auf einem anderen Blatt. Einen Blick in die Glaskugel riskierten übrigens meine hochgeschätzten Kollegen Birgit Klein und Sebastian Hoffmann, die am Mittwochabend im SG Active Trading Webinar eine Auswahl der Themen bearbeiteten, die auch 2022 das Kursgeschehen beeinflussen dürften. Wer Zeit und Lust hat, kann sich hier die Aufzeichnung der Veranstaltung anschauen. Aus charttechnischer Sicht bleibt jedenfalls alles beim Alten – für den deutschen Leitindex müsste es im ersten Schritt aus der Schiebezone heraus und über 16.000 Punkte gehen, bevor ein Angriff auf das amtierende Allzeithoch bei 16.290 Zählern lanciert werden könnte. Auf der Unterseite steht und fällt der DAX hingegen in erster Linie mit dem GD200, der aktuell bei 15.493 verläuft und je nach Kursstand stützend oder bremsend wirkt. Sollten die Blue Chips erneut unter den langfristigen Durchschnitt abrutschen, rücken sofort die Unterstützungen bei 15.000 und danach bei 14.500 in den Fokus. Keine allzu großen Überraschungen über die Festtage vorausgesetzt, nehmen wir diese Kursmarken auch, so wie sie sind, mit ins neue Jahr!

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