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Das neue Normal

„Normal“, was heißt das eigentlich? Der Duden, immerhin so etwas wie die „Grundlage einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung“ (Quelle: Wikipedia) gibt gleich zwei Bedeutungen für das Adjektiv an; „normal“ bedeutet demnach zum einen „der Norm entsprechend; vorschriftsmäßig“ oder auch „so [beschaffen, geartet], wie es sich die allgemeine Meinung als das Übliche, Richtige vorstellt“. Die zweite Bedeutung, „so [beschaffen, geartet], wie es sich die allgemeine Meinung als das Übliche, Richtige vorstellt“, gilt dabei zunehmend als veraltet bzw. herabsetzend und sollte daher, so die Empfehlung des Duden, vor allem im öffentlichen Sprachgebrauch vermieden werden. Normal scheint mittlerweile aber auch, dass Gerichte der Politik mehr und mehr den Weg weisen. Wahlweise die Arbeit abnehmen, so zumindest der Eindruck, den das Shell-Urteil in dieser Woche hinterließ:

Historisches Urteil

„Das Urteil gegen Shell zeigt die neue Klima-Macht der Justiz“, titelte die „Welt“, „Focus“ und „Handelsblatt“ schreiben in Kommentaren von einem „historischen Urteil“ und gemeint ist in allen Fällen die Entscheidung eines Bezirksgerichts in Den Haag, den britisch-niederländischen Ölkonzern zu einer deutlichen Verringerung seines CO2-Ausstoßes zu verdonnern. Konkret muss der Energieriese – immerhin die Nummer 3 am globalen Markt – seine (klimaschädlichen) Emissionen (und die seiner Zulieferer bzw. Kunden) bis 2030 um 45% unter den Wert des Jahres 2019 senken. Oha! Schließlich wird erstmals ein privat geführter Konzern für seinen Anteil am Schadstoffausstoß bzw. Auswirkungen auf mögliche Klimaveränderungen verantwortlich und haftbar gemacht. Eigentlich eine Aufgabe der Legislative, hat sich die Judikative nun erneut zur Speerspitze im Kampf gegen den Klimawandel gemacht. Ob das die neue Normalität wird?

Alles beim Alten

Die Chancen dafür stehen jedenfalls nicht schlecht, vor allem im Hinblick darauf, dass die Zeit immer knapper wird, falls die Klimaziele von Paris (u. a. die Begrenzung der Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius) auch nur annähernd erreicht werden sollen. An den Märkten – beziehungsweise beim DAX, um ganz genau zu sein – sieht die neue Normalität hingegen so aus, dass der Index in der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche direkt die nächsten Rekordstände markierte und seine Bestmarken sowohl intraday (15.569) als auch per Schlusskurs (15.465) nach oben verschieben konnte. Aus charttechnischer Sicht bleibt damit allerdings alles beim Alten, denn die deutschen Blue Chips verharren so in der Schiebezone zwischen, ganz grob, 15.000 auf der Unter- und 15.500 auf der Oberseite. Unverändert präsentieren sich daher auch die Kursziele; oberhalb des amtierenden Allzeithochs wartet, wie schon in den Vorwochen, die 16.000er-Marke, nach unten stützen die bereits erwähnte runde 15.000er-Schwelle und die Haltezonen bei 14.800 und 14.500 Punkten.

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