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Lufthansa – Jetzt kaufen?
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Lufthansa – Jetzt kaufen?

Was haben der sagenhafte Phönix und der Kranich gemeinsam? Richtig, sind beides Vögel und mit allerlei Mythen belegt. So soll der eine gelegentlich aus der eigenen Asche steigen und in neuem Glanz erstrahlen, während der andere rund um den Globus als Glücksbringer gilt. Praktischerweise hat die Deutsche Lufthansa den Kranich im Logo, aber auch die Eigenschaften eines Phönix könnten in der aktuellen Geschäftslage nicht schaden. Denn die Airline muss wieder an Höhe gewinnen, um den Corona-Crash auszubügeln. Für die Aktie ging es zuletzt jedenfalls schon mal aufwärts, aber sind die Papiere damit auch ein Kauf? Wir haben im Chart nachgeschaut:

7,02 Euro markierten am 24. April den absoluten Tiefpunkt im laufenden Jahr, damit hatte die Aktie – die übrigens am 2. Januar mit dem bisherigen 2020er-Top bei 16,78 Euro ins neue Jahr gestartet war – im Corona-Crash rund 58% an Wert verloren. Anders als die meisten anderen Werte bildete sich bei Lufthansa jedoch kein V im Chart heraus, denn die Kurse oszillierten zunächst um die 8-Euro-Marke, bevor Ende Mai der Startschuss für eine Erholungsbewegung fiel. Die kann sich durchaus sehen lassen, denn:

Binnen rund zweier Wochen haben sich die Notierungen bis in den Bereich um 12,50 Euro hochgearbeitet. Vom heutigen Tageshoch bei 12,56 Euro ausgehend, macht das einen Gewinn von knapp 79%, zumindest für jene, die am Tiefpunkt eingestiegen sind. Ist das Aufwärtspotenzial damit schon ausgeschöpft? Aus charttechnischer Sicht nein, denn der nächste kursrelevante Bremsbereich ist erst bei 13 Euro zu finden. Dort verläuft aktuell auch die 200-Tage-Linie, womit strenggenommen ein doppelter Widerstand vorliegt. Und:

Auch die 14er-Barriere könnte die Rallye zunächst ausbremsen. Sobald diese charttechnischen Hindernisse jedoch aus dem Weg geräumt sind, wäre eine Fortsetzung der Erholung bis an die nächsten markanten Kursmarken bei, erstmal ganz grob, 18 bzw. 20 Euro möglich. Vorausgesetzt, es kommt nicht zum Rückschlag bzw. Absturz, um im luftfahrttechnischen Sprachbild zu bleiben:

Geht den Papieren nämlich wieder die Luft aus, stünden sofort das alte 2017er-Tief bei 11,21 und darunter die runde 10er-Marke sowie das 2016er-Tief bei 9,10 Euro im Fokus. Beziehungsweise, um den Bogen in die Neuzeit zu schlagen, der breite Boden, der sich zwischen Mitte März und Ende Mai im Chart herausgebildet hat und der von der 8-Euro-Schwelle dominiert wird. Das bedeutet:

Lufthansa hat das Potenzial, den Weg nach oben fortzusetzen. Allerdings kann für die Unterseite keine Entwarnung gegeben werden. Damit bieten sich gleich mehrere Trading-Gelegenheiten. Wer mit einem moderaten Hebel auf weitere Kursgewinne setzen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Turbo Long WKN: MC9QFY von Morgan Stanley tun. Die Scheine sind aktuell mit 3 gehebelt, die Knock-out-Barriere liegt heute bei 8,21 Euro. Wer ein höheres Risiko eingehen und spekulativer traden möchte, könnte unter anderem mit dem Open End Turbo Bull WKN: KB3XJX der Citi aktiv werden; hier beträgt der Hebel aktuell 8, die Knock-out-Barriere verläuft bei 10,40 Euro.

Wer dagegen auf fallende Kurse spekulieren möchte, könnte sich einmal mit dem Open End Turbo Bear WKN: KA9VRX, ebenfalls von der Citi, für einen Short-Trade positionieren. Die Scheine sind aktuell mit 4,9 gehebelt, die Kock-Out-Barriere liegt knapp oberhalb von 14 Euro. Etwas moderater ist dagegen der Turbo Short WKN: MC5N11 von Morgan Stanley; hier ist der Hebel bei 2,84 und die Knock-out-Barriere bei 16,25 Euro zu finden.

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