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Siltronic – Was kommt jetzt?
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Siltronic – Was kommt jetzt?

Zugegeben, diese Frage ist nicht besonders einfallsreich, nach dem gestrigen Kursverlust von zwischenzeitlich über 14% und einem Tagestief bei 49,13 Euro, auf das wir gleich noch zu sprechen kommen. Aber sie ist berechtigt. Und wenn wir sie nicht stellen, machen das andere, also steigen wir direkt in die Chartanalyse und versuchen, eine (oder gleich mehrere) Antworten zu finden, warum die Halbleiterbranche so unter Druck steht. Konkret:

Auf Wochensicht ein Minus von 11%, für den Monat stehen -24% zu Buche, im vergangenen Vierteljahr lief ein Minus von 31% auf, und auf Jahressicht gab die Aktie fast 58% ab. So sehen sie aus, die aktuellen Performance-Zahlen von Siltronic. Demgegenüber steht jedoch ein Kursgewinn von rund 260% in den vergangenen drei Jahren, am 20. Juni 2016 startete die Aktie bei 15,42 Euro in den Handel. Und wenig später eine fulminante Rallye, die mit dem Allzeithoch bei 160,55 Euro am 22. März 2018 einen einstweiligen Höhepunkt fand. Damit könnte der Ausverkauf aus charttechnischer Sicht auch „nur“ ein Rücksetzer auf die 50-Euro-Marke sein, die als Haltestelle und Wendemarke gestern einwandfrei funktioniert hat. Aber:

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Die gestrige Gewinnwarnung kann dabei natürlich nicht ignoriert werden. Zumal es bereits die zweite in diesem Jahr war, schon im April senkte Siltronic die Prognose. Die Ursachen für die Korrektur sind allerdings „hausgemacht“; sollten die „geopolitischen Unsicherheiten und der negative Einfluss der Exportbeschränkungen der US-Regierung gegenüber chinesischen Technologieunternehmen“ aufhören, dürfte auch der Druck auf die Halbleiterbranche deutlich nachlassen! Eine mögliche Erholung sollte dann mindestens bis an die 70er-Marke führen, womit die markante Eindämmungslinie bei 65/67 Euro bereits geknackt wäre. Neue Long-Impulse kämen nach einem Sprung über den GD200 (aktuell: 84,08 Euro) sowie einem Ausbruch über die 90er-Schwelle in den Markt. Bleibt der Blick auf die Unterseite:

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Und da haben wir es direkt mit der 50er-Barriere und dem gestern aufgestellten Korrekturtief bei 49,13 Euro zu tun. Die lange Abwärtslunte zeigt zwar, wieviel Kraft dieser Haltebereich aufweist; sollte die Unterstützung jedoch im nächsten Abwärtsschub brechen, müsste mit einem Test der Haltezone rund um 47 Euro gerechnet werden, bevor die Haltelinien bei 45 und 40 Euro – allesamt Chartmarken aus den Jahren 2016/2017 – aus dem Nebel der Vergangenheit auftauchen würden.

Damit ist Siltronic zwar als spekulativ einzustufen, bietet aber Chancen auf beiden Seiten; wer auf eine Erholung und damit auf steigende Kurse setzen möchte, der könnte sich beispielsweise den Open End Turbo Bull WKN: KA0VW1 der Citi ins Depot legen; der Schein verfügt aktuell über einen Hebel von 3,12 und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 38 Euro ausgestattet, weshalb der mentale Stopp im Bereich von 40 Euro liegen sollte. Für alle, die dagegen auf den nächsten Rücksetzer spekulieren, wäre beispielsweise der Open End Turbo Bear WKN: CP935L, ebenfalls von der Citi, eine mögliche Alternative; dieser Schein ist aktuell mit 3,3 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt bei 71,7465 Euro.

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