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Facebook – Die Zeit ist reif
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Facebook – Die Zeit ist reif

Vor einer Woche war die Welt noch sowas von in Ordnung. Selbst am Tag der „Katastrophe“, wenn man das denn so nennen kann und möchte, deutete zunächst nichts auf das Drama hin, das sich nach Börsenschluss abspielen sollte. Ganz im Gegenteil: Die Facebook-Aktie kletterte am vergangenen Mittwoch in der Spitze bis auf 218,62 US-Dollar, Rekordhoch, das vierte in Folge. Doch dann kam erst die Schlussglocke, dann die Zahlen fürs zweite Quartal, und der Rest ist Teil einer Geschichte, die um den Globus ging. Minus 20%, 120 Milliarden Börsenwert verbrannt, Mega-Gap im Chart, größter Tagesverlust eines Einzelwerts überhaupt, Ende, aus, vorbei. Oder?

Sagen wir so – der Wind wird rauer. Und sagen wir weiter, dass die Zeit für eine Korrektur bei den Tech-Werten ohnehin längst gekommen ist. Die Kollegen vom Handelsblatt haben die Problematik in einem Satz zusammengefasst: „Von Januar bis Mitte Juli waren 83 Prozent der Gewinne des breit gefassten S&P 500-Index auf vier Unternehmen zurückzuführen: Amazon, Netflix, Microsoft und Apple.“ Richtig, da ist Facebook ja gar nicht mit aufgezählt, muss aber auch nicht. Es wird auch so deutlich, was gemeint ist: Den Highflyern, FAANG’s undsoweiter geht allmählich die Luft aus. Immer höher, immer weiter, immer mehr ist ein Trugschluss, genau wie die Mär vom ewigen Wachstum, fragen Sie mal die Japaner.

Was das jetzt mit Facebook zu tun hat? Naja – auch die haben bekanntlich Probleme mit dem Wachstum. Dem der Nutzer, denn deren Zahl ist rückläufig. Und dem der Aktie, denn die baut weiter ab und ist mittlerweile an die 170-Dollar-Marke zurückgefallen. Da standen die Papiere im vergangenen Herbst und diesem Frühjahr schon mal, weshalb dieser Zone aktuell eine ziemliche Bedeutung als Unterstützung zukommt. Rutscht die Aktie unter diesen Halt (Achtung, gestriges Tagestief bereits bei 166,56 USD!), dürfte zunächst das offene Gap aus dem April geschlossen werden, dessen untere Kante bei 161,06USD verläuft. Darunter warten die 160er-Marke, die Haltezone im 155 USD – und dann das bisherige Jahrestief bei 149,02 USD, das im Zuge der Datenskandal-Korrektur, Stichwort Cambridge Analytica, Ende März markiert wurde.

Auf der Oberseite dreht sich dagegen alles um die 180-Dollar-Schranke; erst wenn der Sprung über diese Barriere und anschließend auch über den GD200 bei 181,55 USD gelingt, könnte A eine Gegenbewegung/Erholung bis in die Bereiche um 184, 195 und/oder 205 USD starten und B dabei das riesige 40-Dollar-Gap vom vergangenen Freitag zumindest teilweise (die obere Kante verläuft bei 214,27 USD) geschlossen werden. Für eine Rückkehr in den April-Aufwärtstrendkanal wären jedoch Notierungen oberhalb von 210 USD erforderlich, wofür zum momentanen Zeitpunkt mehr als nur eine gute Nachricht erforderlich sein dürfte.

Dementsprechend haben wir heute auch wieder für beide Seiten einen Schein herausgesucht; wer sich auf der Long-Seite engagieren und damit auf die Wiederaufnahme der Tech-Rallye setzen möchte, könnte dies unter anderem mit dem Open End Turbo Bull WKN: CQ61YE der Citi tun. Der Schein ist mit 4,39 gehebelt und mit einer Knock-Out-Barriere bei 133,47 USD ausgestattet, weshalb als mentaler Stopp der Bereich um 145/140 USD vorgemerkt werden könnte. Für alle aus dem Bärenlager wäre dagegen der Open End Turbo Bear WKN: CQ9P16 der Citi eine Alternative; hier liegt der Hebel bei 4,27 und die Knock-Out-Barriere bei 210,94 USD, weshalb der mentale Stopp bei 205 USD vermerkt werden sollte.

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