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Nordex – Bitte bleiben Sie seriös!
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Nordex – Bitte bleiben Sie seriös!

So. Jetzt aber mal der Reihe nach. Was war da gestern eigentlich los, im TecDAX? Nordex hat Zahlen gebracht, soviel steht fest. Und zwar die für’s erste Quartal 2018, in dem ein Umsatzrückgang von 25% verbucht werden muss. Sowie, unter dem Strich, ein Verlust von gut 19 Millionen Euro. Dennoch schoss die Aktie wie eine Rakete nach oben, lag zeitweilig rund 12% im Plus und kratzte damit beinahe schon an der 10-Euro-Marke. 9,95 Euro standen als Tageshoch auf der Anzeigetafel, das ist der höchste Stand seit dem 15. Februar. Denn, und das ist die Erklärung für den Kurssprung, die Aussichten auf künftige Erträge versetzten die Anleger in Verzücken. Beziehungsweise Kauflaune. Höchste Zeit also, sich den Nordex-Chart noch einmal genau anzuschauen:

Zunächst muss da festgestellt werden, dass der gestrige Tag keineswegs so „outstanding“ war, wie vielleicht angenommen, schließlich durften wir bei Nordex Anfang April erst den fulminanten 33-Prozent-Schub beobachten. Der lief sich jedoch ebenso schnell tot, wie er begonnen hatte, denn im Anschluss schoben sich die Kurse im Schongang erst seitwärts (9,50 Euro) und dann abwärts (9,00 Euro). Dass es mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie (9,58 Euro) so nichts werden würde, war klar, da musste schon ein Turbo her. Den haben wir gestern gesehen, und rein formal ist damit jetzt ein Kaufsignal ausgelöst worden:

Kann Nordex jetzt die 10-Euro-Barriere knacken (Achtung, hier zählt der Schlusskurs!), wäre der Weg zunächst bis zum September-Zwischenhoch bei 10,95 Euro frei. Direkt darüber bremst die 11-Euro-Marke, bevor bei 11,70 Euro das amtierende 2018er-Top auf die Notierungen warten würde. Und erst über dieser horizontalen Eindämmungslinie hätten die Papiere dann Platz für einen Ausflug an/über die 12er-Schwelle bis hin an die Juli-/August-Schiebezone bei 12,50 Euro. Von dort wäre die 14-Euro-Schranke schon zu sehen, und von der aus könnte es tatsächlich bis in den Bereich um 19/20,00 Euro gehen. Warum?

Weil im Februar 2017 mal ein brutaler Kursabsturz die Aktie in nur zwei Tagen von 19,76 Euro auf 13,27 Euro drückte. Das sind übrigens knapp 33% Verlust. Weshalb wir sicherheitshalber und trotz der aktuell vorherrschenden Euphorie doch schnell noch einen Blick auf die Unterseite werfen wollen. Und da zeigt sich, dass im ersten Schritt der gestern erfolgte Ausbruch über den GD200 noch nicht bestätigt wurde; ein neuerlicher Rutsch unter die langfristige Durchschnittslinie würde die Bullen also ein gutes Stück zurückwerfen. Dafür stehen bei 9,50 und 9 Euro gleich die nächsten Haltestellen bereit, die einen Rücksetzer auffangen sollten.

Darunter könnte es schnell wieder Richtung 7,50 Euro bzw. 7-Euro-Marke gehen, und nur wenig tiefer wartet bei 6,86 Euro das 2018er-Jahrestief. Da hilft vielleicht der Hinweis, dass Nordex – zumindest aus saisonaler Sicht – Ende Mai in die drittschwächste Short-Phase des Jahres wechselt und dabei im Schnitt rund 7,3% abgibt. So richtig steil geht die Aktie danach erst wieder ab 12. Juli, dann sind noch einmal durchschnittlich 9,2% zu holen, bevor Ende August die statistisch betrachtet schlechteste (Ø -11%) Trendphase folgt. Für’s Trading bedeutet das: Wer sich den Bullen anschließen und auf weiter steigende Kurse setzen möchte, könnte sich beispielsweise den Open End Turbo Bull WKN: CY6G26 der Citi ins Depot legen; der Schein ist mit 3,22 moderat gehebelt und verfügt über eine Knock-Out-Barriere bei 6,84 Euro. Wer stattdessen auf den nächsten Rücksetzer spekuliert, könnte sich mit dem Mini Short WKN: CQ6BAC der Citi in Stellung bringen; dieser Schein ist ebenfalls mit 3,22 gehebelt und mit einer Knock-Out-Barriere (11,87 Euro) knapp oberhalb des bisherigen Jahreshochs in der Aktie ausgestattet. Für beide Scheine gilt dabei der Zusatz „hoch spekulativ“.

Seasonal Chart Nordex
Seasonal Chart Nordex (Startwert: 100 Punkte)
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