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Deutsche Bank – Jetzt wird es eng
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Deutsche Bank – Jetzt wird es eng

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht mehr zu sorgen, so ungefähr lässt sich die Situation bei der Deutschen Bank beschreiben. Nur dass es hier anstelle des Spotts eher um Short-Positionen geht, denn wie gerade bekannt wurde, wettet mit Steve Eisman nicht irgendwer gegen das Geldhaus. Nein, der New Yorker ist das reale Vorbild für den fiktiven Charakter Mark Baum im durchaus sehenswerten Film „The Big Short“, in dem eine Handvoll hellsichtiger Trader kurz vor der Finanzkrise auf die Wall Street short gingen – und gewannen! Dieser Eisman also sieht bei der Deutschen Bank deutliche Defizite bei der Profitabilität und der Kapitalisierung, und das ist zwar nicht neu, wirkt sich aber auch nicht gerade förderlich auf den Aktienkurs aus:

Der scheint aktuell im Bereich von 11,50 Euro gefangen zu sein, zumal der Ausbruchsversuch Ende April ebenso schnell endete, wie er begonnen hatte. Damit baut sich neues Bewegungspotenzial auf, das sich alsbald entladen dürfte. Und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach unten, wie der Blick auf den Chart nahelegt. Dort hat sich mit dem jüngsten Aufwärtstrendkanal die nächste inverse Flagge ausgebildet, und die könnte, sobald die Aktie unter 11,40 Euro aus dem Handel geht, weitere Abgaben bis in den Bereich um 10,00 Euro nach sich ziehen. Der heutige Auftakt mit Kursen um 11,34 Euro deutet diesen Absturz unter die untere Trendkanalbegrenzung bereits an, einen Rutsch unter das bisherige Jahrestief bei 10,82 Euro dürfte den Ausverkauf zusätzlich beschleunigen. Der könnte dann sogar bis ans amtierende Allzeittief bei 8,83 Euro – oder noch tiefer – führen.

Deutlich schwieriger wird es mit einem möglichen Ausbruch auf der Oberseite; da müsste die Aktie zunächst über die Februar-Abwärtstrendgerade bei 11,80 Euro klettern, bevor bei 12,40/12,50 Euro ein massiver Doppelwiderstand auf die Kurse wartet: Der Sprung über die obere Trendkanalbegrenzung und die horizontale Eindämmungslinie dürfte ein ganz hartes Stück Arbeit werden. Der Lohn wäre weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich um 13,50/13,60 Euro (Februar-Top), und von dort besteht zumindest eine theoretische Chance auf eine Rückeroberung des GD200, der aktuell bei exakt 14,00 Euro verläuft. Einen Ausbruch über die langfristige Trendlinie vorausgesetzt, könnte dann sogar, unglaublich aber wahr, das offene Gap vom 02. Februar geschlossen werden, das immer noch zwischen 14,26 und 14,65 Euro im Chart klafft. Gegen die Oberseite spricht allerdings nach wie vor auch die saisonale Auswertung, denn die besagt weiterhin, dass die Deutsche Bank seit Monatsanfang in einer Short-Phase steckt, die – von einer kurzen Unterbrechung Ende Juni abgesehen – bis Ende September andauert und rund 13% Kursverlust mit sich bringt.

Seasonal Chart Deutsche Bank
Seasonal Chart Deutsche Bank

Wer sich daher auf der Short-Seite positionieren möchte, kann sich beispielsweise den Endlos Turbo Short WKN: SC9BUM der Société Générale ins Depot legen; der Schein ist mit 3,19 moderat gehebelt und verfügt über eine Knock-Out-Barriere bei 14,83 Euro. Wer gegen Eisman & Co wetten möchte, kann sich hingegen mit dem Endlos Turbo Long WKN: SC3HKT, ebenfalls von der Société Générale, auf die Lauer legen. Dieser Schein ist mit 3,41 auch eher moderat gehebelt und mit einer Knock-Out-Barriere bei 8,06 Euro ausgestattet.

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