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Wirecard – Charttechnisch gefährlich!
Mit einem Kursgewinn von über 5% war Wirecard gestern ganz klar der Top-Titel im DAX. Und wer deshalb bei dem Fintech-Unternehmen auf eine mögliche Jahresendrallye spekuliert, der hatte den Finger vielleicht schon am Orderknopf gehabt. Aber Vorsicht – das Chartbild von Wirecard ist aktuell gefährlich, denn da bildet sich gerade ein Muster heraus, das es möglicherweise in sich hat…haben könnte. Aber schauen Sie selbst:
Die Rede ist natürlich von der umgekehrten/inversen Flagge, die sich jetzt im Zuge der kleinen Erholung konstruieren lässt. Seit dem Korrekturtief bei 124,40 Euro am 20. November sind die Papiere schließlich wieder bis an die 140er-Marke geklettert, das gestrige Intraday-Top lag bereits bei 141,75 Euro. Klingt super, reicht aber nicht – jedenfalls nicht für den Ausbruch über die obere Begrenzung des kurzfristigen Aufwärtstrendkanals und damit für die bullishe Auflösung der eingangs erwähnten Flagge. Dafür müsste die Aktie nämlich oberhalb von 143 Euro aus dem Handel gehen – und den Break anschließend idealerweise mit einem schnellen Sprint an den GD200 bei 143,72 Euro bzw. die 145er-Marke bzw. die Oktober-Abwärtstrendgerade bestätigen.
Gelingt der Ausbruch über diesen Mehrfach-Widerstand, wäre der Weg frei bis an die nächsten Hürden bei 150 bzw. 160 Euro, und sobald dieser Bremsbereich geknackt ist, hätten die Papiere Platz bis an die runden Marken bei 170 und 180 Euro. Diese Rechnung sollte jedoch keinesfalls ohne die Unterseite gemacht werden, denn da war ja noch die Sache mit der Flagge: Wird die nämlich bearish aufgelöst – wofür Wirecard unterhalb von 135 Euro aus dem Handel gehen müsste – und rutschen die Notierungen anschließend an/unter die 130er-Marke zurück, wäre der Traum von der Jahresendrallye erstmal ausgeträumt, und stattdessen sollte der nächste Rücksetzer bis 125/124,40 Euro bzw. 120 Euro einkalkuliert werden. Und da war ja noch die 110er-Schwelle, die als Korrekturziel ebenfalls infrage käme…
…wobei das Abwärtspotenzial aus der inversen Flaggenformation strenggenommen bis an die 90er-Marke reichen würde, die zudem eine wichtige Haltestelle darstellt, wie sich beim Blick auf den Kursverlauf vom Februar – April zeigt. Bleibt der Seasonal Chart, der ganz klar die Long-Seite favorisiert, denn gemäß der saisonalen Auswertungen notiert Wirecard bekanntlich in der zweitstärksten Long-Phase des Jahres, in der im Schnitt bis zum Jahresende rund 14,9% aufgesattelt werden. Und die über den Jahreswechsel nahtlos in den stärksten Long-Trend des Jahres übergeht, der dann bis zum 12. Mai andauert und durchschnittliche Gewinne in Höhe von 20,7% erwarten lässt.
Wer sich daher auf die Seite der Bullen schlagen möchte, könnte dies mit dem Open End Turbo Bull WKN: CQ6X8Y der Citi umsetzen; dieser Schein läuft, wie der Name schon sagt, endlos und ist aktuell mit 4,56 gehebelt, die Knock-Out-Barriere ist identisch mit dem Basispreis und heute bei 110,6521 Euro zu finden. Wer hingegen auf die Charttechnik setzt und auf die bearishe Auflösung der inversen Flagge spekulieren möchte, für den bietet sich beispielsweise der Open End Turbo Bear WKN: CP13QR als Alternative an; der Schein läuft ebenfalls endlos, auch hier sind Knock-Out-Barriere sowie Basispreis identisch und heute bei 170,5585 Euro zu finden. Der Hebel beträgt hier aktuell 4,76.