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Nordex – Böse Überraschung!
Wie konnte das denn passieren? Nach neun Monaten voller Höhen (und zugegebenermaßen auch einigen Tiefen) korrigiert Nordex nun die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2018. Umsatz und Marge dürften voraussichtlich zum unteren Ende der prognostizierten Spanne tendieren, so die jüngsten Einschätzungen der Unternehmensführung. Gut, bei einem Umsatzeinbruch von 23,6% und einem Verlust von 51,8 Millionen Euro auf Sicht der ersten neun Monate verwundert die Korrektur der Ziele nicht wirklich, zumal im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 27,9 Millionen Euro verbucht werden konnte. Die Entschlossenheit, mit der die Nordex-Aktien heute früh abverkauft wurden, überrascht allerdings schon ein wenig:
Über 15% stürzten die Papiere in die Tiefe und sackten dabei A unter den GD200 (9,25 Euro) sowie B wieder einmal an die wichtige Haltezone bei 8,50 Euro ab. Von dem rund 60 Cent breiten Gap, das dabei in den Chart gerissen wurde, ganz zu schweigen. Aus dem gerade erst vollzogenen Ausbruch über die 200-Tage-Linie ist also nichts geworden, wobei fairerweise dazugesagt werden muss, dass die Kurse ohnehin (und ebenfalls zum wiederholten Mal) an der 9,50er-Barriere hängengeblieben sind. Die deckelte in diesem Jahr schon ein paarmal den Kursverlauf, weshalb hier auch gleich die erste Widerstandszone ausgemacht werden kann. Denn erst nach einem (nachhaltigen!) Sprung über diesen Bremsbereich wäre der Weg noch einmal frei…an die 10-Euro-Marke, das Juli-Top bei 10,68 Euro, die beiden markanten Zwischenhochs bei 11,10 und 11,45 Euro aus dem Mai bzw. Juni…um dann, am Ende, zum Anfang zurückzukehren. Nämlich zum 2018er-Top bei 11,70 Euro, das gleich zum Jahresbeginn markiert wurde.
Bevor wir hier aber allzu philosophisch werden, schnell noch der Blick auf die Unterseite. Und der ist ziemlich ernüchternd – sollte sich der heutige Ausverkauf in den kommenden Sitzungen fortsetzen, droht (einmal mehr) der Test der 8-Euro-Schwelle. Gibt die nach, könnte es zügig bis ans amtierende Jahrestief bei 7 Euro bzw. knapp darunter gehen. Gut, dass wir da noch den Seasonal Chart im Gepäck haben, denn der zeigt zwar an, dass Nordex noch bis 16. November im stärksten Short-Trend des Jahres notiert, in dem durchschnittlich -11,1% auflaufen. Doch in der Folge beruhigt sich das Ganze etwas, und Ende Dezember wechseln die Papiere dann sogar in den immerhin drittstärksten Long-Trend, der über den Jahreswechsel anhält (Konkret: bis zum 03. Februar) und im Schnitt Gewinne von rund 9% erwarten lässt.
Was uns in punkto Trade-Setup beide Seiten offenhält: Wer zunächst noch schnell die Short-Karte spielen möchte, könnte sich beispielsweise mit dem Open End Turbo Bear WKN: CQ8DH5 der Citi auf weiter fallende Notierungen setzen; der Schein ist aktuell mit 3,74 gehebelt und einer Knock-Out-Barriere bei 10,3096 Euro ausgestattet, weshalb die mentale Reißleine hier spätestens bei 10 Euro gezogen werden sollte. Für alle, die stattdessen auf die nächste Erholung spekulieren möchten, wäre der Open End Turbo Bull WKN: CQ1KND eine mögliche Alternative; dieser Schein ist heute mit 3,73 gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft aktuell bei 6,0827 Euro, weshalb sich das amtierende Jahrestief bei 6,86 Euro als mentaler Stopp anbietet.