das Leben ist manchmal, nun, wie soll ich sagen – ein klein wenig ungerecht. Während im (überwiegend katholisch geprägten) Süden und Westen der (Bundes-)Republik Fronleichnam gefeiert wird, sitzen/stehen der (überwiegend protestantisch geprägte) Norden und Osten an den jeweiligen Arbeitsplätzen. Für alle, die beruflich mit der Börse zu tun haben, gilt hingegen das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit, denn auf dem Parkett war dieser Donnerstag ein ganz normaler Handelstag. Und zwar ein durchaus spannender, denn die zuletzt so hoch gelobten (und gehandelten) US-amerikanischen Tech-Werte mussten zur Wochenmitte einen Dämpfer in Form eines 1,8-prozentigen Kursverlustes hinnehmen. Im Detail:
Nachtrag
Wie die sehr geschätzten Kollegen bereits in der Vorwoche im SG Active Trading-Webinar (den Link zur wie immer sehr sehenswerten Aufzeichnung reiche ich hiermit feierlich nach) herausgearbeitet hatten, wurde die bisherige Rallye bei den Tech-Werten – seit Jahresbeginn konnte der Nasdaq 100 bislang rund 32% zulegen (zum Vergleich: der Dow Jones kommt auf gerade einmal +2,1%) – vor allem von den Schwergewichten der Branche getragen. Big Tech sorgte gewissermaßen für Big Business, so stieg beispielsweise die Apple-Aktie im Zuge der Präsentation des „one more thing“ (= die Computerbrille Vision Pro) auf ein neues Allzeithoch bei 184,95 US-Dollar. Damit wurde die bisherige Rekordmarke aus dem Januar 2022 zwar um zwei Dollar verbessert, allerdings drehten die Papiere im Anschluss auch wieder nach unten ab. Das bedeutet:
Hängepartie
Die Tagesumkehr hat dem Ausbruch über die alte Eindämmungslinie vorerst einen Riegel vorgeschoben. Für den DAX bedeutete das Hin und Her in Übersee in dieser Woche eine Art Hängepartie knapp unterhalb von 16.000 Punkten. Aus charttechnischer Sicht steckt der Index damit in einer relativ eng abgesteckten Range zwischen den beiden Tops bei 16.290 und 16.332 auf der Oberseite sowie dem März-Hoch (15.706) und dem Volumenmaximum zwischen 15.525 und 15.500 auf der Unterseite. Nicht zu vergessen das offene Gap vom 24. Mai, das erst bei 16.153 vollständig geschlossen wäre, beziehungsweise (und in der Gegenrichtung) die 50- sowie die mittelfristige 100-Tage-Linie, die bei 15.833 und 15.553 stützend wirken sollten. Ob die Auflösung der Konsolidierung in der kommenden Woche gelingt, erfahren Sie dann in der nächsten Ausgabe – es dürfte also spannend bleiben!
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler