Es ist nicht zu übersehen, aber das Zins-Ding ist durch! 75 Basis- oder 0,75 Prozentpunkte betrug die jüngste Zinserhöhung durch die US-Notenbank, doch die Reaktion an den Märkten blieb sehr übersichtlich, man könnte auch sagen, sie blieb aus. Stattdessen wurden die nicht-ganz-so-schlecht-wie-erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Microsoft, Amazon und Apple, um mal die Big Player zu nennen, mit steigenden Aktienkursen gefeiert. Nicht ganz so gut lief es dagegen für Meta Platforms, formerly known as Facebook; zum ersten Mal seit dem Börsengang im Mai 2012 musste der Konzern einen Umsatz- und Gewinnrückgang vermelden, auch wenn das zu einem großen Teil der unerwarteten Dollar-Stärke geschuldet war, schließlich drückt der starke Greenback auf etwaige Einkünfte aus dem Ausland. Folgerichtig ging es für die Aktie an der Nasdaq am gestrigen Donnerstag abwärts, wobei das bisherige Jahrestief bei 154,27 USD dem Verkaufsdruck standhalten konnte. Und:

Sprungbrett

Standgehalten hat auch der deutsche Leitindex, der vor allem zum Wochenanfang einiges Ungemach verdauen musste. So sackte beispielsweise der ifo-Geschäftsklimaindex im laufenden Monat mit 88,6 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Juni 2020 – und damals herrschte noch Corona-Chaos. Das zumindest spielt thematisch derzeit bestenfalls noch eine Randnotiz, dafür stehen andere, drängendere Themen im Vordergrund. Die beeinflussten das Kursgeschehen aber nur bedingt und vor allem nur in der ersten Wochenhälfte, als es für den DAX bis auf 13.042 Zähler hinunter ging. Damit hat die 13.000er-Barriere in dieser Woche gehalten – und gleichzeitig als Sprungbrett gedient, denn in der Folge drehten die Notierungen nach oben ab:

Trendfarbe Grün

Ab Mittwoch dominierte Grün das Kursgeschehen, und dabei schoben sich die Kurse nicht nur zurück über die wichtige Volumenspitze bei 13.200/13.230, sondern überboten mit dem heutigen (bisherigen) Tageshoch bei 13.515 auch schon mal das Mai-Tief bei 13.381. Auch der schnell laufende GD50, der sich mittlerweile bei 13.442 wurde mit dem Intraday-Top überwunden – zumindest kurzzeitig, was das nächste Kursziel auf Schlusskursbasis quasi selbsterklärend macht. Darüber könnte dann ein Anstieg bis 13.600 bzw. bis an das Vor-Corona-Top bei 13.795 Punkten folgen, Gap-Close bei 13.762 und Sprung über den GD100 (aktuell bei 13.768) inklusive. In der Gegenrichtung sollte die bereits erwähnte Volumenspitze nun wieder stützend wirken, darunter bietet sich die Haltelinie bei 13.090 als Sicherung an, bevor ein neuerlicher Test der 13.000er-Schwelle einkalkuliert werden sollte. Kommt es richtig dick, wäre sogar ein Rücksetzer an die Auffangzone bei 12.850/12.800 möglich – angesichts der Dynamik nach oben aber wenig wahrscheinlich.

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