Marktbewegende Ereignisse hatten wir in dieser Woche nun wahrlich reichlich. Teils sogar mit historischem Ausmaß, wie beispielsweise bei Meta Platforms, Mutterkonzern von Facebook. Nachdem die Zahlen durchweg unter den Erwartungen von Anlegern und Analysten lagen, krachte die Aktie 26% in die Tiefe. Damit lösten sich binnen eines Tages stolze 250 Mrd. USD an Marktkapitalisierung in Luft auf – laut der Nachrichtenagentur Bloomberg der größte Verlust, den die Wall Street bis dato an einem Tag gesehen hat. Die „schöne neue Meta-Welt“ kostet den Konzern von Mark Zuckerberg Milliarden, ebenso wie der App-Streit mit Apple. Seit dem Betriebssystem-Update iOS 14.5 im April 2021 sorgt Apple bei seinen iPhones für „App Tracking Transparency“, damit kann der Datenverwendung durch Facebook & Co aktiv und per One-Click widersprochen werden. Das trifft Facebooks Kerngeschäft an einem empfindlichen Punkt, gleichzeitig wächst mit Tiktok ein ernstzunehmender Konkurrent um die Zahl der Nutzer, die bei FB im vergangenen Quartal sogar um eine Million zurückging. Ganz anders dagegen Alphabet:

Höhen und Tiefen

Für die Google-Mutter ging es nach starken Zahlen per Gap direkt auf ein neues Allzeithoch, wobei der für den Sommer angekündigte Aktiensplit im Verhältnis 20:1 (!) die Papiere für noch mehr Anleger noch interessanter machen dürfte. Nicht weniger spektakulär ist die Kursentwicklung bei Amazon. Im Meta-Strudel, siehe oben, ging es für die Aktie am gestrigen Donnerstag zunächst fast 8% zurück. Nach Vorlage der überraschend starken Quartalszahlen griffen die zuvor zitterigen Hände aber nachbörslich direkt wieder beherzt zu, weshalb die Kurse heute mit einem kräftigen Aufwärts-Gap von mehr als 10% in den Handel starten dürften. Gleiches gilt übrigens auch für Snap, die nach dem gestrigen Crash von 24% (!), heute wieder nach oben schießen. Ein Plus von fast 50% (!) steht hier momentan vorbörslich auf der Anzeigetafel.

EZB bewegt

Der DAX hat derweil an einem anderen Market Mover zu knabbern – einem, der nicht direkt mit voller Wucht durchschlägt, der uns aber in den kommenden Wochen und Monaten beschäftigen wird. Die Rede ist natürlich von der gestern angedeuteten Kehrtwende der EZB. Noch gilt bei der europäischen Geldpolitik zwar „Business as usual”, doch eine erste Leitzinserhöhung wird nun auch diesseits des Atlantiks nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Kein gutes Signal für den DAX, der prompt nach unten abdrehte. Damit hat es nicht gereicht, für die Rückkehr über die 200-Tage-Linie (aktuell bei 15.615) und den GD100 (15.641), die weiterhin einen hartnäckigen Doppelwiderstand bilden. Die Kursziele sind daher schnell umrissen: nach einem erfolgreichen Trendwechsel ginge es zunächst um die Hürden bei 15.800 sowie 16.000, bevor über einen Angriff auf die Eindämmungslinie und das Rekordhoch bei 16.290 nachgedacht werden könnte. Auf der Unterseite gilt es dagegen unverändert, auf die Schlüsselhaltestellen bei 15.000 und 14.800 zu achten. Übrigens: Das charttechnische Update und alles Weitere gibt es am kommenden Mittwoch ab 19.00 Uhr, wenn meine geschätzten Kollegen wieder im SG Active Trading Webinar zu Gast sind!!

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