Es ist ganz offensichtlich – der Bundestagswahlkampf 2021 ist mittlerweile in die heiße Phase eingetreten. Das liegt zum einen natürlich daran, dass wir heute den 10. September schreiben und damit noch genau 16 Tage bis zum Urnengang bleiben. Zum anderen, und dieses Merkmal ist selten vom Kalender oder Zeitplan, sondern vielmehr von den Umfragen abhängig, wird der Ton (der in dieser Saison ohnehin kein allzu guter war, was den Umgang mit und unter den Kandidierenden anging) noch lauter, noch schriller, noch durchdringender. Beinahe so, als ob womöglich (Achtung, Ironie!) die Zukunft unseres Landes von dieser Wahl (übrigens die zum 20. Deutschen Bundestag) abhängen würde. Wen wundert’s da, dass ein Hauch von Anspannung nun auch die heimischen Aktienmärkte erreicht hat. Das fröhliche Laissez-faire, das noch in den Sommermonaten auf dem Parkett vorherrschte, ist zuletzt einer gewissen Nervosität gewichen. Die Folge:
Richtungsentscheid
Ein ziemliches Auf und Ab der Kurse; anders als noch in der Vorwoche geriet die Range diesmal deutlich breiter und das Abwärtsgap vom Mittwoch riss sogar eine kleine Lücke in den Chart. Wobei das Gap eigentlich ein Gap-chen ist, zwischen der Oberkante bei 15.827 und der Unterkante bei 15.755 liegen gerade 72 Zähler. Dennoch – beim Rückblick auf die jüngere Vergangenheit in Form der letzten drei Monate sind nur zwei weitere Abwärtslücken aufgetreten. Dabei kam es Mitte Juli zu dem markanten Tief bei 15.049 Punkten, Test der 100-Tage-Linie (bitte nicht mit dem GD200 verwechseln) inklusive. Mit Erfolg, denn im Anschluss nahmen die Notierungen Anlauf für den Sprint bis ans amtierende Allzeithoch, das am 13. August markiert wurde – und dem wenige Tage später ein weiteres, kleineres Gap nah unten folgte. Das wiederum folgenlos blieb, denn die Kurse drehten direkt wieder nach oben ab und schoben sich zurück in die „Wohlfühlzone“ rund um 15.800 Zähler. Und dieses Mal? Scheint alles auf einen Richtungsentscheid hinauszulaufen:
Trendumkehr
Trendfortsetzung – oder doch Trendumkehr? Diese Frage ist – nicht nur bei der Bundestagswahl – derzeit aktueller denn je. Für das Bullenlager wäre dabei eine Schließung der Kurslücke vom Mittwoch die Grundvoraussetzung für den Verbleib in der zuletzt ausgebildeten Schiebezone zwischen 15.700 und 16.00 Punkten. Für neue Aufwärtsimpulse steht weiterhin der Re-Break bei 16.000 und der Ausbruch auf ein neues Rekordhoch jenseits von 16.030 auf dem Programm. Dasselbe gilt auch für die Unterseite, wo es zunächst um die Verteidigung der 15.000er-Marke und anschließend um die 200-Tage-Linie bei mittlerweile 14.844 Zählern sowie die Haltezone bei 14.500 ginge. Ob diese Chartmarken in der kommenden Woche noch aktuell sind, werden meine sehr geschätzten Kollegen Birgit Klein und Sebastian Hoffmann am Mittwoch (15. September) ab 19.00 Uhr in einer neuen Folge der SG Active Trading Webinarreihe besprechen – und auch einen (charttechnischen) Blick auf die zehn Aufsteiger im DAX werfen. Wer kann und mag, ist herzlich dazu eingeladen, hier geht es zur Anmeldung!
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler