nein, bei der heutigen Überschrift habe ich mich nicht vertippt, sondern vielmehr schon im Titel umrissen, worum es heute gehen soll. Unser Thema ist diesmal nämlich die ziemlich überzeugende Performance, die der deutsche Leitindex im (letztlich dann doch noch seinem Namen alle Ehre machenden) Wonnemonat Mai aufs Parkett gezaubert hat. Dabei sprangen zwei neue Intraday-Rekordstände und ein Monatsergebnis von +1,88% heraus, womit die „Sell-in-May“-Strategie in diesem Jahr ganz offensichtlich keine Rolle spielte. Wer jetzt allerdings glaubt, dass wir es damit gleichzeitig auch mit einem Ausnahmemonat zu tun hatten, den oder die müssen wir an dieser Stelle enttäuschen. Denn wir haben den DAX und seine Mai-Performance auf den historischen Prüfstand gestellt und sind zu diesen Ergebnissen gekommen:

Rangfolge

In der mittlerweile mehr als dreißigjährigen Geschichte des Börsenbarometers konnten im fünften Monat auf dem Kalenderblatt insgesamt 41 Allzeithochs markiert werden. Der absolute Spitzenreiter war dabei der Mai 2013, in dem sich der DAX auf insgesamt zehn neue Bestmarken schraubte. Rang zwei belegt übrigens das Jahr 1997, da brachten es die heimischen Blue Chips auf immerhin acht neue Rekordstände. Aus dieser Zeit (genaugenommen aus dem Jahr 1998) stammt auch die bislang beste Mai-Performance aller Zeiten, über 9% sattelte der deutsche Leitindex damals auf. An dieses Resultat kommt der DAX in diesem Jahr nun also so gar nicht heran, mit den bereits erwähnten +1,88% reicht es nur für Platz 16 in der Mai-Ergebnisliste. Etwas besser schneidet der Index jedoch beim Blick auf die Year-to-Date-Performance ab, also den Gewinn seit Jahresbeginn. Da liegen die Blue Chips zum Stichtag 31. Mai in diesem Jahr mit einem Plus von 10,33% immerhin auf dem zehnten Rang. Und:

Unverändert

Top-Performer ist auch hier interessanterweise das Jahr 1998; in den ersten fünf Monaten kletterten die Notierungen damals sagenhafte 22,92% nach oben. Das Tempo, das der Index im damaligen Frühjahr an den Tag legte, verpuffte allerdings im Anschluss, denn am Jahresende reichte es „nur“ noch für einen Gewinn von knapp 18%. Wie sich der DAX in der laufenden Saison schlagen wird, steht zum momentanen Zeitpunkt selbstverständlich noch in den Sternen. Der Start in den Juni ist dabei zumindest schon einmal perfekt verlaufen, schließlich schob sich das Börsenbarometer am ersten Handelstag direkt auf das nächste All-Time-High bei 15.685 Punkten. Das macht dann ATH Nummer 23, seit dem Corona-Tief im März vergangenen Jahres, und damit geht die Rallye zunächst auch weiter. Aus charttechnischer Sicht, und nun können wir aus der Ausgabe der Vorwoche zitieren, bleibt damit alles beim Alten; kursbestimmend ist weiterhin die Schiebezone zwischen, ganz grob, 15.000 auf der Unter- und, immerhin das ist neu, 15.700 Zählern auf der Oberseite. Weshalb, hier können wir uns wieder ganz kurz fassen, auch alle Kursziele ihre Gültigkeit behalten: oberhalb des amtierenden Allzeithochs (das heute schon ein Stück nach oben geschoben werden könnte) wartet unverdrossen die 16.000er-Marke, nach unten stützen, daran hat sich ebenfalls nichts geändert, die bereits genannte 15.000er-Schwelle und, eine Etage tiefer, die Haltezonen bei 14.800 und 14.500 Punkten.

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