Nun wird heute wohl kaum eine(r) behaupten können, im vorweihnachtlichen (Einkaufs-)Stress zu sein, schließlich befindet sich das Land im zweiten Lockdown dieses so außergewöhnlichen Jahres. Es hat lange gedauert, doch kurz vor dem Fest der Liebe und der Familie zogen Bund und Länder letztlich die Reißleine und beendeten die vorweihnachtlichen Shopping-Ausflüge des Volkes in Fußgängerzonen und Malls. Obwohl – einige scheinen durchaus immer noch im Kaufrausch zu sein, denn an den Märkten ging es in der zurückliegenden Woche – der letzten vollständigen Handelswoche 2020 – noch einmal ein ganzes Stück nach oben. Diesmal war dann sogar der DAX mit von der Partie, dem wir zuletzt ja eine gewisse Ladehemmung attestiert hatten. Aber der zuletzt so oft Geschmähte zeigte auf der Zielgeraden noch einmal sein ganzes (Kurs-)Potenzial:
Last-Minute-Rallye
Ganze 21 Pünktchen fehlten am heutigen Freitagvormittag bis zum Allzeithoch bei 13.795 Zählern, damit hat der deutsche Leitindex rund zehn Monate nach dem damaligen Höchststand bzw. Jahreshoch und neun Monate nach dem entsprechenden -tief die Corona-Delle nun auch offiziell so gut wie ausgebügelt. Zudem, und das ist aus charttechnischer Sicht alles andere als uninteressant, glückte dank des Last-Minute-Rallyeschubs der erhoffte Ausbruch aus der Schiebezone zwischen 13.000/13.200 auf der Unter- und 13.460 Punkten auf der Oberseite. Hält der Schwung jetzt an – wofür ein solcher Break eigentlich prädestiniert ist, schließlich wird in Seitwärtsphasen das Bewegungspotenzial aufgebaut – könnte es tatsächlich zu einem ersten Test der runden 14.000er-Schwelle kommen. Rein rechnerisch wären sogar Notierungen im Bereich von 14.500 Punkten drin, zumindest dann, wenn das V-Muster mit dem markanten Oktobertief als Gradmesser herangezogen wird. Ende gut, alles gut also?
Frohe Weihnachten
Jein, wie so oft in diesem Jahr. Sollte es zu einem geräuschlosen BREXIT kommen, weil in allerletzter Minute doch noch ein Deal mit der EU eingefädelt werden kann – prima! Einigen sich Demokraten und Republikaner endlich auf das dringend benötigte Konjunkturpaket – ganz hervorragend! Seitens der Notenbanken wurde die Bereitschaft zur Unterstützung der Märkte ohnehin bereits signalisiert – eigentlich steht steigenden Kursen nur eine klitzekleine Sache im Weg: immer, wenn die Euphorie zu groß wird, droht eine bereinigende Korrektur. Gut möglich in diesem Zusammenhang aber, dass wir die erst im kommenden Jahr sehen. Die Chartmarken auf der Unterseite sind jedenfalls unverändert; erster Halt 13.200/13.000, darunter stützen der Bereich um 12.800 sowie die berühmte Volumenspitze bei etwa 12.400 Zählern. Ja, und damit sind wir tatsächlich am Ende, dieses denkwürdigen Jahres. Zumindest im Market Mover – deshalb wünscht Ihnen und Ihren Lieben das gesamte Prime Quants-Team ein frohes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch in ein hoffentlich noch besseres Jahr 2021…bleiben Sie gesund!
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler