In dieser Woche gibt es gleich zwei gute Nachrichten. Die erste: Amerika hat endlich gewählt. Die zweite: Für die Börsen geht es stramm nach oben. Das ist allerdings nur eine, nämlich die Sonnenseite der Medaille. Auf der Rück- bzw. Schattenseite, und damit geht es direkt über den Großen Teich, tobt eine erbitterte Schlacht um den Wahlsieg. Denn das absolute Worst-Case-Scenario came true, die von vielen erhoffte blaue Welle, die den Republikaner Trump aus dem Weißen Haus spülen sollte, blieb aus, stattdessen liefern sich der (Noch-)Präsident und Herausforderer Joe Biden ein Kopf-an-Kopf-Rennen um jede einzelne Stimme. Das Schlimme daran:

Massive Attack(e)!

Mit der Infragestellung der Wahl könnte Trump der amerikanischen Demokratie massive Schäden zuführen. Das sollte uns, unabhängig vom tatsächlichen Wahlausgang, Warnung und Lehre zugleich sein. Womit wir uns wieder unserer eigentlichen Kernkompetenz zuwenden, dem analytischen Blick auf die Aktienmärkte. An denen sich in der Zwischenzeit auch einiges getan hat; der DAX beispielsweise schraubte sich seit der vergangenen Ausgabe rund 8% nach oben und hat damit den Bereich der markanten Volumenspitze rund um 12.400/12.500 erreicht. Idealerweise nutzt der Leitindex dieses Niveau nun auch als Sprungbrett für den nächsten Angriff auf die 12.800er-Hürde und die runde 13.000er-Barriere. Direkt darüber würde dann einmal mehr der wichtige Bremsbereich bei 13.200 warten, bevor es um das Septemberhoch bei 13.460 Zählern und im Anschluss um das Allzeithoch aus dem Februar bei 13.795 Punkten gehen würde. Und untenherum?

Nix is fix!

Da steht nun wieder die Doppelunterstützung aus 200-Tage-Linie (12.070) und 12.000er-Marke als erster Halt bereit; wie schnell die Kurse dort jedoch nach unten durchbrechen können, hat sich vor gerade einmal einer Woche gezeigt. Daher kann für die Unterseite noch keine Entwarnung gegeben werden. Vielmehr sollten die markanten Haltezonen bei 11.800 und 11.500 – hier drehten die Notierungen wieder nach oben ab – weiterhin im Auge behalten werden. Für den Fall, dass sich die Lage in den USA nämlich am Ende dieses (einer Demokratie recht unwürdigen) Spektakels weiter zuspitzen sollte, könnten erneut Gewinnmitnahmen einsetzen, die ein gutes Stück der Kursanstiege dieser Woche wieder zurücknehmen dürften. Hätte, wäre, wenn – nichts ist so sicher dieser Tage wie die Erkenntnis, dass nichts sicher ist, jedenfalls nicht so lange, wie einer der beiden Kandidaten seine Wahlniederlage eingesteht! Mehr zur Lage der Nation und den Märkten übrigens am Mittwoch bei meinen hochgeschätzten Kollegen Birgit Klein und Sebastian Hoffmann, die um 19.00 Uhr beim SG Active Trading-Webinar der Société Générale zu Gast sein werden!

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