Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Editorial zu beginnen. Man – in diesem Fall ganz konkret ich – könnte behaupten, dass die Anleger, wie schon in der Überschrift zu erahnen, auf dem Sprung sind. Schließlich ist der deutsche Leitindex, um noch konkreter zu werden, in den zurückliegenden Sitzungen überwiegend seitwärts gelaufen und hat dabei ordentlich Bewegungspotenzial aufgebaut. Man – ich, Sie wissen schon – könnte aber auch sagen, dass die Anleger nur bedingt überzeugt zu sein scheinen. Denn für den DAX ging es, auch diese Formulierung ist korrekt, in dieser Woche erst einmal kaum voran. Oder, um es mit noch anderen Worten auszudrücken – die Erholung geriet ins Stocken. Hier der Überblick:
Darf es noch etwas Optimismus sein?
11.236, das war (und ist) das bislang letzte Top, das der DAX erzielen konnte – und es datiert, Sie erinnern sich, vom Donnerstag der Vorwoche. Danach ging es für die Blue Chips sauber nach unten, aus dem Tanz in den Mai wurde einer auf dem Drahtseil, denn am Ende rutschte der Index wieder deutlich (10.862) unter die 11.000er-Barriere zurück! Die spielte in dieser Woche bislang auch noch (!) keine Rolle, die Notierungen schieben sich vielmehr irgendwo zwischen 10.426 und, aktuelles Intraday-, Wochen- und Mai-Top von heute früh, 10.891 seitwärts. Dabei könnte jedoch, so viel Optimismus ist erlaubt, das Kurspotenzial für den nächsten Ausbruchsversuch bei 11.000 Punkten aufgebaut werden. Sofern diese runde Tausendermarke erneut geknackt wird, wäre im Anschluss wieder (fast) alles beim Alten: nächstes Kursziel dann das bereits erwähnte Aprilhoch, danach würden das 2019er-Augusttief bei 11.266 sowie die obere Kante der offenen Kurslücke vom 9. März bei 11.447 Zählern ins Fadenkreuz der Bullen rücken. Bleibt noch der Blick zur Unterseite:
Gemeinsam stark!
Die präsentiert sich ebenfalls kaum überraschend. Geht es nämlich unter das bisherige Wochentief bei 10.426 zurück, hätten wir es sofort wieder mit dem 2018er-Korrekturtief bei 10.279 und/oder der 10.000er-Marke zu tun. Im Anschluss, und hier zitiere ich mich bzw. den Text aus der Vorwoche einfach selbst „könnten in schneller Reihenfolge die Haltezonen bei 9.500 und 9.000 auf den Prüfstand gestellt werden; gehen die verloren, müsste mit dem nächsten Test des amtierenden Jahrestiefs bei 8.256 bzw. der alten Tops von 2000 und 2007 bei 8.136 bzw. 8.152 Zählern und der 8.000er-Barriere gerechnet werden.“ Dem ist für den Moment nichts hinzuzufügen. Außer einer Bitte, ganz persönlich und ohne kausalen Zusammenhang zum Kursgeschehen: Passen Sie bitte auf sich und andere auf. Freiwillig und ganz locker. Dann können wir diese (und alle anderen) Krise gemeinsam überwinden!
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler