Eine rabenschwarze Woche liegt hinter der Aktie von Cisco Systems – mit einem Minus von knapp 12% auf Wochensicht ging es für die Papiere nach Zahlen erst unter die 200-Tage-Linie und dann auch noch unter die wichtige 50er-Barriere. Dabei schlugen die Scheine gestern – Mega-Gap inklusive – punktgenau an der 46er-Haltestelle auf. Und die könnte jetzt eine entscheidende Rolle spielen; zum Beispiel dann, wenn sich dieses Kurslevel als Wendemarke für ein Pullback entpuppt! Die erste Mammutaufgabe wartet allerdings schon auf die Bullen:
Gemeint ist – natürlich – das riesige Gap, das nun in den Chart gerissen wurde. Damit ist die untere Kante der Kurslücke bei 47,94 USD auch gleich als erste Zielmarke auf der Oberseite identifiziert; sobald diese Hürde geknackt ist, wäre Platz für einen Sprint an die 50er-Barriere, von der aus es dann nur noch ein kleiner Satz bis an die obere Kante des Gaps bei 50,29 USD ist. Nach einem erfolgreichen Gap-Close wartet der GD200 bei 51,11 USD; kann auch diese Trendlinie direkt zurückerobert werden, würde sich die Ausgangslage wieder sichtlich entspannen. Oberhalb des amtierenden August-Tops bei 53,36 USD könnte nämlich bereits über einen Angriff auf die 54er-Barriere und die nächste Kurslücke direkt darüber zwischen 54,32 und 55,17 USD nachgedacht werden!
Auf der Unterseite spielt die 46er-Marke aber eine nicht minder entscheidende Rolle: Brechen die Notierungen an dieser Unterstützung nach unten weg, wäre der nächste charttechnisch relevante Halt schließlich erst bei 44 USD zu finden! Und: Sollte auch dieser Puffer nachgeben, müsste sogar ein Rutsch an das bisherige 2019er-Tief vom 3. Januar bei 40,96 USD bzw. das 2018er-Pendant vom 24. Dezember bei 40,25 USD einkalkuliert werden. Wichtig zu wissen:
Aus saisonaler Sicht dauert es noch eine Weile, bis Cisco Systems wieder auf der Long-Seite durchstartet – während die Monate August (+0,87%) und September (-0,07%) im Schnitt eher mäßig ausfallen, punktet das vierte Quartal mit satten Zuwächsen. Dabei glänzen vor allem der Oktober (+5,87%) und der November (+6,49%), der damit aus statistischer Sicht auch der stärkste Monat im Jahreskreis ist. Für Trader bieten damit aktuell beide Seiten interessante Chancen:
Wer auf den Turnaround spekuliert und sich für einen Aufwärtstrendwechsel auf die Lauer legen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Call-Optionsschein WKN: KA0UZE von der Citi umsetzen; der Schein ist aktuell mit einem tatsächlichen Hebel von 5,79 ausgestattet und läuft bis zum 17.09.2020. Für alle, die sich stattdessen für den nächsten Rücksetzer positionieren möchten, wäre unter anderem der Put-Optionsschein WKN: KA13NQ, ebenfalls von der Citi, eine mögliche Alternative. Dieser Schein verfügt aktuell über einen tatsächlichen Hebel von 4,41 und läuft ebenfalls bis zum 17.09.2020.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler