Hochspannung im Wirecard-Chart – nachdem die Papiere gestern im Tief bis auf 131 Euro absackten und den Handelstag unterhalb der 200-Tage-Linie beendeten, läuft zur Stunde die Operation „Fehlsignal“. Denn die Kurse haben den langfristigen Durchschnitt direkt nach der Eröffnung zurückerobert, womit die gerade erst ausgelösten charttechnischen Verkaufssignale auch schon wieder zurückgenommen werden könnten. Allerdings ist dafür noch einiges an Einsatz erforderlich:

Da wäre beispielsweise die zügige Rückkehr über die untere Begrenzung der sattsam bekannten Schiebezone bei 140 Euro zu nennen; in der Folge sollte es dann (mindestens ebenso zügig) in Richtung 150/152 Euro gehen, um von dort – endlich – über die hartnäckige Eindämmungslinie bei 155/156 Euro zu klettern, die gleichzeitig die obere Begrenzung der bereits erwähnten Schiebezone bildet. Darüber hätten die Papiere dann wieder beste Chancen für den dringend erforderlichen Sprint an, besser über die 160er-Schwelle und das Mai-Top bei 162,30 Euro!

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Auf der Unterseite steht und fällt das Kursgeschehen jetzt zunächst mit der 200-Tage-Linie, die heute bei 135,90 Euro und damit knapp oberhalb des markanten Julitiefs bei 135,20 Euro verläuft. Damals sackten die Notierungen ebenfalls unter den GD200, konnten sich aber mit einem klassischen Pullback nach oben abdrücken. NOCH sieht es danach aus, als ob sich diese Geschichte wiederholen könnte, ist das jedoch nicht der Fall, sollte unbedingt auf die 130er-Barriere geachtet werden:

Brechen die Kurse an dieser wichtigen Haltestelle nach unten durch, wäre das ein klar bearishes Signal; in der Folge müsste daher mit einem Test der Haltestellen bei 125 und 120 Euro gerechnet werden, bevor sogar – quasi im Worst-Case-Szenario – die 110er-Unterstützung noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden könnte. Dagegen spricht jedoch weiterhin die saisonale Auswertung, wonach der August mit seinem durchschnittlichen Kursanstieg von 8,8% der statistisch betrachtet stärkste Monat im Jahresvergleich ist.

Seasonal Chart Wirecard
Seasonal Chart Wirecard

Damit bleibt Wirecard aus Trader-Sicht weiterhin auf beiden Seiten einerseits hochspekulativ, andererseits aber gerade dadurch interessant; wer auf das nächste Pullback setzen möchte, könnte sich dafür unter anderem mit dem Mini Future Long WKN: GA58LH von Goldman Sachs in Stellung bringen. Der Schein ist aktuell mit 4,62 gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft bei 114,5479 Euro, während der Basispreis bei 107,2847 Euro zu finden ist. Wer jedoch mit einem neuerlichen Test der 130er-Schwelle rechnet, für den wäre beispielsweise der Mini Future Short WKN: GA6W0R, ebenfalls von Goldman Sachs, eine mögliche Alternative; dieser Schein ist aktuell mit 4,30 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt bei 157,0252 Euro, der Basispreis dagegen bei 168,4203 Euro.

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