Einerseits ist der Sektor Maschinenbau eines der Aushängeschilder des „Made in Germany“ und damit eine der Säulen der deutschen Wirtschaft. Andererseits bröckelt aber genau dieses Fundament etwas; wie der Branchenverband VDMA vergangene Woche berichtete, gingen die Aufträge im April zum fünften Mal in Folge zurück. Haupt-Belastungsfaktoren sind dabei, wen wundert es, die Unsicherheiten, die der Handelsstreit zwischen den USA und China mit sich bringt. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – des schwierigen Marktumfeldes konnte die Aktie der GEA Group gestern deutlich zulegen und dabei den GD200 zurückerobern. Sind die Papiere damit jetzt ein Kauf?

Mit dem Sprung an bzw. über die 26er-Marke haben sich die Papiere an einen immens wichtigen Widerstand herangeschoben. Um den Ausbruch bzw. den Aufwärtstrendwechsel zu bestätigen, sollte es jetzt allerdings auch gleich an bzw. über die obere Begrenzung des Bremsbereichs und damit über das 2018er-Juli-Tief bei 27 Euro gehen. Gelingt dieser Befreiungsschlag, wäre aus dem Stand Platz bis 28, darüber bis 30 Euro. Die nächsten Zielmarken sind dann bei 32 bzw. 34/34,60 Euro zu finden.

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So weit, so positiv, allerdings darf die Unterseite dabei (noch) nicht aus den Augen gelassen werden. Das Hauptaugenmerk gilt da – neben der 200-Tage-Linie bei 25,20 Euro – vor allem der massiven Haltezone bei 24 Euro. Sollte die noch einmal unterboten werden, müsste zunächst ein Test des Mai-Tiefs bei 22,73 Euro einkalkuliert werden. Geht der schief, droht die Ausweitung der Verkäufe bis an die 22er-Marke, wobei auf diesem Niveau auch noch das Gap vom 13. März wartet, das erst zur Hälfte geschlossen werden konnte. Dessen untere Kante verläuft bei 21,70 Euro, die deshalb als mögliches Korrekturziel auf dem Zettel stehen sollten.

Seasonal Chart GEA Group
Seasonal Chart GEA Group

Schauen wir schnell noch auf die saisonale Auswertung, denn da sieht es, zumindest aus statistischer Sicht, für GEA Group perspektivisch nicht ganz so rosig aus. Zwar steht noch der zyklische Höhepunkt Anfang Juli ins Haus, doch danach (konkret: ab 10. Juli) beginnt die stärkste Short-Phase des Jahres, in der es über 9% nach unten geht. Vor diesem Hintergrund ist GEA Group kurzfristig durchaus bullish, mit einem mittelfristigen Horizont jedoch eher bearish einzustufen. Was uns zu den Trading-Möglichkeiten bringt:

Wer sich dem Bullenlager anschließen und auf den Ausbruch setzen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CP7MSW der Citi realisieren; der Schein ist aktuell mit 4,5 gehebelt, die Knock-Out-Barriere ist identisch mit dem Basispreis und bei 20,4657 Euro zu finden. Wer dagegen auf die kommende saisonale Schwäche spekulieren möchte, könnte sich unter anderem mit dem Open End Turbo Bear WKN: CQ5XHK, ebenfalls von der Citi, für einen Rücksetzer auf die Lauer legen. Dieser Schein ist aktuell mit 4,35 gehebelt, auch hier sind Knock-Out-Barriere sowie Basispreis identisch und heute bei 31,9493 Euro zu finden.

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