Nachdem die geplante Hochzeit mit der Commerzbank in der vergangenen Woche abgesagt und die Prognose für 2019 leicht nach unten korrigiert wurde, macht sich bei der Deutschen Bank erst einmal so etwas wie Katzenjammer breit. Beziehungsweise bei den Analysten und den Anlegern, denn während erstere den Daumen senkten, gingen letztere direkt nach den ersten negativen Kommentaren in den Verkaufsmodus über. Und:
Der könnte sich heute (trotz des starken Schlussspurts gestern Abend) fortsetzen, denn die Papiere starteten am Morgen zunächst erneut im Minus. Damit rückt aus charttechnischer Sicht (bzw. in Sachen Kursziel) die 7-Euro-Marke wieder näher, und mit dieser auch das Allzeittief bei 6,68 Euro, das Ende Dezember aufgestellt wurde. Zuletzt hat die Auffangzone bei 7,15/7,10 Euro dem Verkaufsdruck allerdings immer wieder standgehalten, und das macht durchaus Hoffnung auf einen Turnaround, zumal der Kurs intraday bereits wieder nach oben drehte:
Kann sich die Aktie zurück an – besser noch über – die 7,50er-Schwelle retten, wäre der erste Schritt in die richtige Richtung gemacht. Von dort sollte es dann idealerweise ohne große Umwege bis an die 8-Euro-Barriere gehen, die den Weg zur Eindämmungslinie bei 8,30 Euro versperrt. Sobald die überwunden und der GD200 bei 8,66 Euro mitsamt dem Bremsbereich bei 8,75 Euro geknackt werden kann, wäre plötzlich Platz, und zwar mindestens bis 9/9,50 Euro!
Schade allerdings, dass der Seasonal Chart nur wenig Rückendeckung für einen Rallyeschub bietet; ab dem 05. Mai wechselt Deutsche Bank aus statistischer Sicht nämlich in den zweitstärksten Short-Trend des Jahres. Der hält bis zum 21. Juni an und bringt im Schnitt ein Minus von 5% mit sich. Damit bieten sich beide Seiten für einen (spekulativen) Trade an – wer die Bullenkarte spielen und auf eine mögliche Erholung inklusive Aufwärtstrendwechsel setzen möchte, könnte sich beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: GA0AFD von Goldman Sachs dafür in Stellung bringen. Der Schein läuft endlos und ist aktuell mit einem Hebel 4,38 sowie einer Knock-Out-Barriere bei 6,0564 Euro ausgestattet.
Wer sich dagegen für den nächsten Rücksetzer positionieren möchte, könnte dies unter anderem mit dem Mini Future Short WKN: GM80ES, ebenfalls von Goldman Sachs, umsetzen. Dieser Schein ist aktuell mit 3,36 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt bei 9,0661 Euro, während der Basispreis bei 9,6161 Euro zu finden ist.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler