Von wegen Tanz in den Mai – bei Daimler wird zwar auch getanzt, aber eher auf dem Vulkan. So könnte zumindest der Kursanstieg heute früh interpretiert werden, der dem gerade verkündeten Gewinnrückgang in Q1/2019 trotzt. Denn es geht aufwärts, für die Aktie, die erneut in Richtung September-Top bei 58,81 Euro durchstartet. Wie bitte? Septemberhoch? Das amtierende 2019er-Top liegt doch schon ein gutes Stück höher bei 60 Euro!? Ja, stimmt, aber beim Blick auf den Chart wird klar, warum wir diese „olle Kamelle“ noch einmal herauskramen müssen. Denn:

In diesem Bereich lässt sich eine perfekte Halte- bzw. Eindämmungslinie einzeichnen, die es jetzt zwingend wieder auf Schlusskursbasis überwunden werden muss, um den Weg freizumachen für einen Break an der wichtigen 60er-Marke. Denn auch die sollte unbedingt per Schlusskurs geknackt werden, um sich aus dem Klammergriff des Gaps vom 24. Juni vergangenen Jahres nach oben lösen und in Richtung 62/64 bzw. 66 Euro ausbrechen zu können.

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Das Thema Gewinnrückgang sollte allerdings nicht unterschätzt werden, denn ein solcher zieht nicht selten eine Gewinnwarnung nach sich. Was dann passieren kann, haben wir im Oktober gesehen, damals ging es für die Aktie an die 50-Euro-Marke zurück. Die merken wir uns heute aber bestenfalls als Worst-Case bzw. Fernziel, denn zunächst einmal dürfte die 54er-Marke einen Rücksetzer auffangen bzw. abbremsen. Reicht dieser Halt nicht aus, findet sich im Bereich von 53 Euro eine Doppelunterstützung, die aus GD200 und 2019er-Aufwärtstrendgerade besteht, direkt gefolgt von der 52er-Barriere. Und erst darunter müsste über einen neuerlichen Test der 50er-Schwelle nachgedacht werden.

Ganz interessant in diesem Zusammenhang vielleicht noch der Blick auf den Seasonal Chart, der für den Mai/Juni eine saisonal schwächere Phase erwarten lässt, bevor es ab Mitte Juni dann wieder kurzzeitig aufwärts geht, denn dann erwartet uns aus statistischer Sicht der drittstärkste Long-Trend des Jahres, der immerhin ein durchschnittliches Plus von 4,5% erwarten lässt. Damit ist Daimler aus Trader-Sicht durchaus auf beiden Seiten interessant:

Seasonal Chart Daimler
Seasonal Chart Daimler

Wer sich spekulativ noch auf der Long-Seite positionieren und auf einen Ausbruch in Richtung 66 Euro spekulieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Endlos Turbo Long WKN: ST9HW2 der Société Générale umsetzen; der Schein ist aktuell mit 4,9113 gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft heute bei 46,6629 Euro. Wer dagegen auf den nächsten Rücksetzer spekulieren möchte, könnte sich dafür unter anderem mit dem Mini Future Short WKN: SC9BJU in Stellung bringen; dieser Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 4,7463 ausgestattet, die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 67,070 Euro.

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