Zugegeben, die in der Überschrift gestellte Frage ist eher rhetorischer Natur, muss aber dennoch erlaubt sein. Denn nachdem der (schönes langes Wort) Online-Zahlungsdienstleister aus Aschheim bei München heute früh die (erwarteten) Erfolgszahlen für 2018 präsentierte, könnte nun doch alles in Butter sein. Zumal mit dem gestern erst kolportierten Einstieg des japanischen Softbank-Konzerns frisches Geld fließen wird. Was den Aktienkurs prompt deutlich nach oben trieb. Das ist aber längst nicht alles:

Um die Aktie oberhalb von 130 Euro zu stabilisieren – bei dieser Chartmarke handelt es sich um die wichtige untere Begrenzung der Seitwärtsrange, in der die Papiere zwischen November und Januar Volumen schoben – wird sich Wirecard vor allem gegen die Berichterstattung der Financial Times behaupten müssen. Die legte gestern erst mit neuen (alten) Anschuldigungen nach, was die Aktie auch prompt vom Tageshoch bei 142,65 Euro herunterholte und der Intraday-Rallye einen Dämpfer verpasste. Dennoch:

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Solange die Aktie sich innerhalb der Schiebezone zwischen 130 und 145 Euro hält, ist aus charttechnischer Sicht alles gut! Damit hält sich Wirecard schließlich alle Chancen zum Ausbruch über den GD200 bei 146,90 Euro offen. Der wäre auch zwingend notwendig, um anschließend über die 150er-Barriere zu springen und in Richtung 160/170 Euro davonzuziehen, neue Jahreshochs übrigens inklusive!

Seasonal Chart Wirecard
Seasonal Chart Wirecard

Fallen die Papiere jedoch wieder aus der neutralen Schiebezone nach unten heraus, geht das Spiel von vorne los: Zunächst würde zwar die 120er-Schwelle bremsend wirken, letztlich müsste aber mit den nächsten Rücksetzern an die 110er-Marke und die 100er-Haltestelle gerechnet werden. Unter die Letztgenannte sollte es, da wiederholen wir uns gerne, jetzt auch keinesfalls zurückgehen, da dann einerseits mit dem nächsten Test der Korrekturtiefs gerechnet werden müsste. Und andererseits sämtliche bullishe Impulse wieder futsch wären!

Damit ist Wirecard weiterhin als hochspekulativ einzustufen und bietet aus Trader-Sicht reizvolle Perspektiven auf beiden Seiten: Wer sich für den Break auf der Oberseite in Stellung bringen möchte (Achtung, Absicherung nach unten nicht vergessen!), könnte dies beispielsweise mit dem Endlos Turbo Long WKN: SR0X17 der Société Générale umsetzen; der Schein ist aktuell mit 4,8399 gehebelt, die Knock-Out-Schwelle liegt bei 107,0492 Euro. Wer dagegen auf den nächsten Rücksetzer lauert, für den wäre unter anderem der Endlos Turbo Short WKN: ST8UB9 eine Alternative; hier beträgt der aktuelle Hebel 4,589, die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 165,743 Euro.

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