Um es gleich vorweg zu nehmen – noch ist es nicht vorbei, bei Evotec, mit dem Ausbruch. Der bislang bis auf das Jahreshoch bei 25,83 Euro und damit auf den höchsten Stand seit 2001 führte. Und dabei einen Kursgewinn von rund 45% mit sich brachte. Seit Jahresbeginn, wohlgemerkt. Womit ein Rücksetzer aus charttechnischer Sicht jetzt durchaus ins (bullishe) Bild passen würde. Das bedeutet:
Ziehen wir im Chart die Haltelinien bei 23,36 Euro (das war das alte 2018er-Top aus dem September) sowie bei 22,50 bzw. 22 Euro und markieren anschließend noch die massive Schiebezone zwischen 21 und 20 Euro, sehen wir zum einen, dass Evotec nach unten gleich mehrfach abgesichert ist. Und zum anderen, dass der jüngste Kurssprung in Wahrheit gar nicht sooo spektakulär ist, wie uns das die reinen Zahlen eben noch weismachen wollten. Beispiel:
Zwischen dem bereits erwähnten 2018er-Top und dem aktuellen Jahreshoch liegen gerade einmal 11% bzw. 2,47 Euro. Das ist ein sehr ordentliches, aber keineswegs überragendes Ergebnis. Sondern vielmehr die Entladung des in der monatelangen Seitwärtsbewegung angestauten Kurspotenzials. Damit würde dann auch ein trendbestätigendes Pullback bis in den Bereich der Seitwärtsrange mustergültig ins Bild passen, aber das hatten wir ja schon. Dabei gilt:
Aufpassen sollte man allerdings, sobald die Papiere unter die runde 20er-Marke abrutschen, denn dann droht neben einem Rückfall unter die 200-Tage-Linie (19,34 Euro) auch der Test der 19-Euro-Schwelle. In die Gegenrichtung, also nach oben, wäre dagegen nach einem Re-Break der 25er-Barriere wieder Platz bis 30/33 Euro, bevor die uralten Mai- bzw. Augusttiefs aus dem Jahr 2000 (!) als Kursziele am Horizont auftauchen würden. Dass solche „historischen“ Levels nicht „aus dem Stand“ erobert werden können, liegt auf der Hand, womit es sich lohnen dürfte, „ruhig zu bleiben“.
Wer dennoch einen spekulativen Short-Trade aufbauen möchte, kann dies beispielsweise mit dem Mini-Future Short WKN: GA4QW1 von Goldman Sachs umsetzen; der Schein ist aktuell mit 5,02 gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft heute bei 27,20 Euro, während der Basispreis bei 28,9310 zu finden ist. Für alle, die stattdessen auf den nächsten Rallyeschub in Richtung 30 Euro spekulieren möchten, wäre der Endlos Turbo Long WKN: ST81TW der Société Générale eine mögliche Alternative; dieser Schein verfügt über einen aktuellen Hebel von 5,26, die Knock-Out-Barriere ist hier identisch mit dem Basispreis und heute bei 19,8637 Euro zu finden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler