Der DAX hat das erste Quartal mit einem Plus von 9,16% beendet. Und ist furios in den April gestartet. Plus 1,98% nach zwei Handelstagen und heute auf dem direkten Weg zu einer neuen Jahresbestmarke. Die Blue Chips drängen also auf breiter Front nach oben. Alle Blue Chips? Nein – Wirecard hat diese Kurve bislang nicht gekriegt und muss stattdessen aktuell auf fünf Verlusttage hintereinander blicken. Wobei auch der Blick nach vorne durchaus skeptisch sein darf:
Am morgigen Donnerstag ist es endlich soweit, dann hat das lange, bange Warten auf die Bilanzpressekonferenz ein Ende. Ob das dann allerdings auch gut wird, muss abgewartet werden. Fakt ist jedoch, dass die Aktie derzeit wie blockiert wirkt. Und im Chart an der 110er-Marke festklebt, die zusammen mit der 100-Euro-Schwelle eine der wichtigsten Haltelinien darstellt. Unter die Letztgenannte sollte es dabei jetzt auch nicht mehr zurückgehen, da in der Folge eine neuerliche Verkaufswelle nicht ausgeschlossen werden könnte. Als mögliche Kursziele eines Rücksetzers können übrigens weiterhin die Korrekturtiefs bei 95 und 86 Euro herangezogen werden.
Platzt der Knoten hingegen endlich, wäre ein sehr schneller Turnaround denkbar, in etwa zu vergleichen mit dem sagenhaften 26%-Sprung vom vorvergangenen Montag. Erstes Kursziel dabei immer noch die untere Begrenzung der Schiebezone bei 130 Euro. Gelingt die Rückkehr in die Seitwärtsrange auf Schlusskursbasis, rückt sofort die obere Begrenzung bei 140/145 Euro ins Blickfeld, von dort sollte es dann möglichst zügig über den GD200 (148,83 Euro) und die 150er-Marke gehen. Unser Fazit:
Aufgrund der unklaren Faktenlage ist Wirecard unverändert als hochspekulativ einzustufen. Wer sich neu engagieren möchte, sollte daher mit einem strikten Risiko-Management arbeiten. Dabei bieten sich weiterhin beide Seiten für einen kurzfristigen Einstieg an. Wer sich für den nächsten Rallyeschub in Stellung bringen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CP6CT6 der Citi umsetzen; dieser Schein ist aktuell mit 4,25 gehebelt, wobei die Knock-Out-Barriere mit 85,6461 Euro knapp unterhalb des Jahrestiefs zu finden ist. Für alle, die dagegen auf den nächsten Ausverkauf spekulieren möchten, wäre unter anderem der Mini Short WKN: CP7N55 eine mögliche Alternative; dieser Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 3,79 ausgestattet, die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 139,2931 Euro.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler
