Kurzes Update auf Wirecard, denn seit unserer bislang letzten Analyse ist ja nun doch schon wieder etwas Zeit (in Tagen: 5) vergangen. Allerdings noch kaum Gras über die Sache gewachsen. Wobei mit „die Sache“ natürlich die Short-Attacken nach den Veröffentlichungen der Financial Times gemeint ist. In denen, wir erinnern uns (nicht gerne, aber hilft ja nix) schwere Vorwürfe („Accounting Scandal“) gegen den Online-Zahlungsdienstleister erhoben wurden. Was eben jenen mittlerweile auch bewogen hat, Klage gegen FT einzureichen. Die Strategie, „Feuer mit Feuer zu bekämpfen“, mag hier durchaus das Mittel der Wahl sein, allerdings möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dabei der Redewendung zufolge „für gewöhnlich nur Asche übrigbleibt“. Das könnte auch für den Chart gelten:

Da sahen wir zwar gerade noch eine laufende Erholung, die Wirecard immerhin bis an den Bremsbereich zwischen 100 und 110 Euro zurückgebracht hat(te). Und von dem aus – sofern der Break bei 110 Euro gelingt – ein schneller Sprint bis an die untere Begrenzung der sattsam bekannten Seitwärtsrange bei 130 Euro jederzeit und ohne weiteres möglich wäre. Warum das so ist, haben wir anhand des Volumenhistogramms bereits erklärt, das wir zu Demonstrationszwecken heute wieder mitgebracht und hier erklärt haben. Die ausgeprägten Volumenspitzen zwischen 130 und 140/145 Euro zeigen dabei überdeutlich, dass in diesem Bereich besonders viel Interesse aufgekommen ist; ein Heranlaufen an dieses Niveau wäre also fast logisch zu nennen.

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Darüber dünnen die markanten Zonen aber sichtlich aus – wenn man mal von dem Bereich um 160/170 Euro absieht. Genau dort liegt auch das neue Kursziel der HSBC, die ihre Zielzone für Wirecard heute von 240 auf 170 Euro absenkte. Und damit vermutlich recht nah dran ist, am realistischen Potenzial auf der Oberseite. Wobei eines klar sein sollte – wer sich bei Wirecard auf der Long-Seite engagieren möchte, braucht neben einer gewissen Risikobereitschaft auch eine gute Absicherung für die Unterseite. Denn:

Der jüngste Kursverlauf hat aus dem einstigen Highflyer eine Zielscheibe für Short-Attacken gemacht. Das könnte Nachahmer auf den Plan rufen. Und die Aktie ein weiteres Mal nach unten schicken. Als nächste Haltestellen sind dabei, nach einem Rutsch (per Schlusskurs) unter die wichtige 100er-Schwelle, weiterhin die 90er-Marke mit dem aktuellen Korrekturtief bei 86 Euro sowie die Unterstützungen bei 80, 70 und – kaum zu glauben, aber der Vollständigkeit halber dennoch mit von der Partie – 65/60 Euro zu nennen. Folgerichtig haben wir auch für beide Seite ein Setup herausgesucht:

Wer – allen Risiken zum Trotz- auf einen Rallyeschub spekulieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CY9PJP der Citi umsetzen; der Schein ist aktuell mit 4 gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft bei 80,4377 Euro, weshalb das Korrekturtief vom Freitag als mentaler Stopp genutzt werden könnte. Für alle, die stattdessen auf das Bärenlager setzen möchten, bietet sich als Alternative der Open End Turbo Bear WKN: CP545K an. Dieser Schein ist mit 3,3 aktuell eher moderat gehebelt, die Knock-Out-Barriere verläuft heute bei 134,8618 Euro, womit sich die 130er-Marke als mentaler Stopp anbietet.

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