Was haben ein Auto und ein Smartphone gemeinsam? In beiden stecken Teile von Infineon! Und weil sowohl die Automobilindustrie als auch die Telekommunikationsbranche rückläufig tendieren, gehen die Geschäfte beim Chiphersteller aus Neubiberg bei München (sieht man schon von der A8 aus, ist nicht zu verfehlen!) nicht mehr ganz so gut wie auch schon mal. Umsatz und Segmentergebnis blieben hinter den Resultaten vom Vorquartal leicht zurück, da der Rückgang aber erwartet worden war, fiel das Ergebnis unter dem Strich besser aus als gedacht. Für die Aktie könnte das eine große Chance bedeuten:
Die notiert heute früh nämlich in einer rund einen Euro breiten Spanne und arbeitet damit weiterhin an der kleinen Flagge, die sich in den vergangenen zwei Wochen und damit kurzfristig im Chart herausgebildet hat. Dabei kann grob die 20-Euro-Marke als Trigger für den bullishen Break verwendet werden – sobald Infineon oberhalb von 20 Euro aus dem Handel geht, wäre aus charttechnischer Sicht zunächst Platz bis 20,25/20,50 Euro, wo die Kurse auch auf die 200-Tage-Linie treffen würden, bevor es direkt weiter aufwärts bis 20,80/21 Euro gehen könnte. Dort verläuft eine massive Eindämmungslinie, die weiteren Gewinnen vermutlich erst einmal einen Riegel vorschieben dürfte. Vorerst zumindest:
Aus saisonaler Sicht fällt der Februar mit einem durchschnittlichen Minus von 3,4% nämlich ziemlich mau aus, dafür punkten die Monate März und April aber mit Kursaufschlägen in einer Größenordnung von über 19%. Im Schnitt, versteht sich. Das Top wird dann übrigens im Sommer erreicht, womit Infineon im zurückliegenden Jahr seinem saisonalen Fahrplan durchaus gefolgt ist. Sollte das auch 2019 der Fall sein, müssen wir jetzt aber noch schnell einen Blick auf die Unterseite werfen. Denn:
Dass der Februar aus statistischer Sicht ein schwacher Monat ist, haben wir schon gelernt. Dass es sich dabei aber gleich um den insgesamt zweitschlechtesten Monat des Jahres (nur der September fällt mit durchschnittlich -8,5% noch grottiger aus) handelt, erfahren wir jetzt. Dabei ist als erster Halt die 19er-Marke zu nennen, der die Haltezone bei 18 Euro folgt, bevor die Haltelinie bei 16,50 Euro sowie das amtierende Jahrestief bei 16,35 Euro noch einmal als Korrekturziele infrage kämen.
Das macht aus Trader-Sicht beide Seiten interessant: wer den Ausbruch und den nächsten Rallyeschub mit einem Long-Setup begleiten möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CP2CYA der Citi umsetzen. Der Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 5,5 ausgestattet, Knock-Out-Barriere und Basispreis sind identisch und heute bei 16,1022 Euro zu finden. Wer dagegen auf einen Rücksetzer spekulieren möchte, könnte sich mit dem Open End Turbo Bear WKN: CQ9PWW der Citi in Stellung bringen. Dieser Schein ist aktuell mit 4,8 gehebelt, auch hier sind Knock-Out-Barriere sowie Basispreis identisch und heute bei 23,636 Euro zu finden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler