Das kommt davon, wenn man den ein oder anderen Wert mal eben kurz aus den Augen lässt – seit der korrigierten 2018er-Prognose Mitte November, nach der die Nordex-Aktie auf das Korrekturtief bei 7,11 Euro abstürzte und der anschließenden Erholung, die bei 9,40 Euro ins Stocken geriet und mit dem nächsten Abverkauf bei 7,30 Euro (Doppeltief!) endete, drehte das Windenergie-Unternehmen zum Jahreswechsel voll auf und zauberte dabei eine Performance aufs Parkett, die sich mehr als sehen lassen kann:
Plus 31% seit Jahresbeginn, das ist eine Bilanz, bei der im TecDAX nicht einmal Wirecard mithalten kann! Und das will schon etwas heißen; allerdings stellt sich nach dem steilen Kursanstieg bis auf das gestern markierte, neue 2019er-Top bei 10,14 Euro natürlich die (berechtigte) Frage, ob damit jetzt erst einmal wieder Schluss mit Rallye ist. Dafür sprechen die schwachen Kurse heute Vormittag, die Nordex unter die 10-Euro-Barriere drücken. Und, sofern sich diese Konsolidierungstendenz fortsetzt, bis in die breite Haltezone zwischen 9,60 und 9,40 Euro zurückfallen könnten. Eine Etage tiefer müsste dann bereits auf die 200-Tage-Linie geachtet werden, die bei 9,05 Euro verläuft und zusammen mit der runden 9er-Barriere eine Doppelunterstützung bildet. Hinzu kommt:
Aus statistischer Sicht wechselt Nordex Anfang Februar in eine kurze, aber scharfe Korrekturphase, die bis Mitte März anhält und dabei rund 10% Verlust mit sich bringt. Diese Information nehmen wir jetzt einfach mal mit, um die Kursziele auf der Oberseite richtig einordnen zu können – da geht es nämlich nicht nur um die 10er-Schwelle, sondern auch und vor allem um das alte Juli-Top bei 10,68 und, noch etwas höher, die beiden markanten Zwischenhochs bei 11,10 sowie 11,45 Euro aus dem Mai bzw. Juni. Erst danach würde das 2018er-Hoch bei 11,70 Euro in den Fokus rücken, was übrigens am 16. Januar vergangenen Jahres und damit gleich zum Auftakt erzielt wurde. Wiederholt sich mit dem gestrigen Top diese Historie?

Das werden die kommenden Sitzungen zeigen müssen; für Trader sind aktuell jedenfalls beide Seiten interessant, weshalb wir auch für beide Lager eine mögliche Alternative herausgesucht haben; wer nämlich jetzt auf den Rücksetzer spekulieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bear WKN: CP2ZSA der Citi umsetzen; der Schein ist aktuell mit 4,5 gehebelt und einer Knock-Out-Barriere bei 11,9737 Euro ausgestattet. Für alle, die stattdessen mit einer Fortsetzung der 2019er-Rallye rechnen, bietet sich beispielsweise der Open End Turbo Bull WKN: CP5AFP an; dieser Schein ist heute mit 4,71 gehebelt und die Knock-Out-Barriere verläuft aktuell bei 7,9128 Euro.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler