Das Leben war auch schon einmal leichter, für Drägerwerk. Denn deren Vorzugsaktie ist im Oktober weiter zurückgefallen, und zwar deutlich. Hatten wir am 01. Oktober noch 53,95 Euro als Jahrestief auf der Anzeigetafel stehen, ist der aktuelle 2018er-Tiefstststand bei 43,66 Euro zu finden. Und selbst der könnte noch unterboten werden, denn das gerade vorgelegte Zahlenwerk fürs dritte Quartal sieht nicht ganz so gut aus:

Nach einem Vorjahresgewinn von 16,2 Millionen Euro sind in diesem Jahr in Q3 5,4 Millionen Euro Verlust aufgelaufen. Netto. „Höhere Kosten und Währungseffekte“ wurden als Verursacher des eher durchwachsenen Ergebnisses ausgemacht, und durchwachsen sind nun auch die Aussichten für die Aktie. Dabei schien die doch gerade im Bereich der 45er-Marke einen Boden auszubilden, der jetzt in Gefahr geraten könnte. Dann zumindest, wenn die Papiere unter das bisherige Jahrestief abrutschen und im Anschluss gleich noch die 40er-Haltelinie reißen. Schließlich ist das die trendbestimmende Schiebezone aus den Jahren 2004 – 2007, die älteren unter den Anleger/innen werden sich daran vermutlich noch erinnern.

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Klingt alles nicht so gut, dennoch darf der Blick auf die Oberseite nicht fehlen. Denn, und da wiederholen wir uns gerne – um Drägerwerk abzuschreiben, ist es möglicherweise immer noch zu früh! Dies gilt insbesondere dann, wenn sich der bereits erwähnte Boden rund um 45 Euro eben DOCH als tragfähig erweist UND die Papiere den Weg zurück nach oben finden. Der wird zweifellos recht lang, dafür sind die Etappenziele überaus zahlreich und lohnenswert. Da wäre beispielsweise die 50-Euro-Marke zu nennen, gefolgt von den beiden markanten Hürden bei 54 bzw. 58 Euro. Danach wartet die runde 60er-Barriere, und sind die Kurse erst einmal über die geklettert, könnte es ohne Weiteres bis 65/70 Euro gehen, wobei sogar ein Heranlaufen an das August-Top bei 73 Euro möglich wäre.

Seasonal Chart Drägerwerk
Seasonal Chart Drägerwerk

Und genau jetzt kommt die saisonale Auswertung ins Spiel – da notiert Drägerwerk aktuell (konkret: bis 07. November) im stärksten Short-Trend des Jahres, der im Schnitt ein Minus von 5,3% mit sich bringt. Da liegen wir in diesem Jahr übrigens deutlich drüber, seit dem 30. August, dem Starttermin dieser saisonalen Short-Phase, hat die Aktie rund 25,50 Euro verloren, das sind knapp 35%! Dafür beginnt Ende Dezember dann der stärkste Long-Trend für die Papiere, der bis zum 08. Juni anhält und dabei durchschnittliche Gewinne in einer Größenordnung von knapp 22% generiert. Damit sind beide Seiten für ein Trade-Setup interessant:

Wer sich noch schnell auf der Short-Seite engagieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Mini Future Short WKN: ST5PHQ der Société Générale umsetzen; dieser Schein ist aktuell mit 2,88 gehebelt und einem Stopp-Loss bei 59,47 Euro ausgestattet. Der Basispreis liegt heute bei 62,51 Euro, die Laufzeit ist unbegrenzt. Für alle, die auf den Boden vertrauen und auf steigende Kurse setzen möchten, wäre dagegen der Mini Future Long WKN: ST54BM eine mögliche Alternative. Dieser Schein ist aktuell mit 3,23 gehebelt, der Stopp-Loss verläuft heute bei 36,55 Euro, während der Basispreis bei 34,84 Euro zu finden ist.