Ist das tatsächlich schon wieder drei Wochen her, dass wir uns Evotec zuletzt analysetechnisch an dieser Stelle vorgenommen haben? Ganz offensichtlich – denn nachdem wir am 08. Oktober einen kritischen Blick auf die Papiere warfen, ging es sogar noch eine Etage tiefer, konkret auf 14,995 Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli. Das anschließende Aufbäumen führte zwar noch einmal bis kurz vor die 18-Euro-Marke (Sie merken es, wir sind schon mitten drin in der Analyse), aber – klassischer Fehlausbruch, an dieser Barriere prallten die Notierungen nach unten ab, und rutschten wieder unter die 16er-Schwelle zurück. Das waren jetzt jede Menge Zahlen für den Anfang, da wird es Zeit, die einzuordnen:
16 Euro, das ist so etwas wie der Mittelwert bei Evotec, in diesem Jahr. Nicht umsonst verläuft auch der GD200 aktuell bei 16,27 Euro, und damit knapp oberhalb dieser wichtigen Demarkationslinie. Darüber sortieren sich die Widerstände in, grob umrissen, 1-Euro-Schritten von 17 bis 23 Euro, darunter reihen sich die Unterstützungen, ebenfalls grob skizziert, in 1-Euro-Schritten zwischen 14 und 12 Euro auf. Womit der 16er-Barriere eine ziemlich entscheidenden Rolle im derzeitigen Kursgeschehen zukommt – fallen die Papiere jetzt unter die Haltelinie zurück (und reißen womöglich noch die massive Haltezone bei 15 Euro), wäre eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung bis 14,50/14,30 bzw. 14 Euro keine allzu große Überraschung. Wobei es nur wenig tiefer sogar richtig unangenehm werden könnte, schließlich wartet bei 13,47 Euro immer noch die offene Kurslücke aus dem Mai, die erst bei 12,78 Euro vollständig geschlossen wäre. Und wenn wir schon mal da unten sind:
Bis zum amtierenden Jahrestief bei 12,065 Euro vom 10. Mai wäre der Weg dann plötzlich gar nicht mehr so weit… aber noch (also NOCH!) ist da nichts entschieden, denn die Kurse könnten genauso gut auch nach oben abfedern! Und zwar an der 16er-Marke, um zurück zum Ausgangspunkt der Analyse zu gelangen. Da wäre dann vor allem der Sprung über die 200-Tage-Linie sowie die nächsten Hürden bei 16,70 und 16,92 Euro ein entscheidendes Indiz für die Wiederkehr der Bullen. Die anschließend – nach dem Break bei 17 Euro – wieder Platz bis an die runden Marken bei 18 und 19 Euro hätten. Und von dort das alte November-Top bei 19,82 Euro in Angriff nehmen könnten. Bevor es oberhalb von 20 Euro um die 2018er-Sommer-Tops bzw. das Jahreshoch bei 23,36 Euro gehen würde.
Wer sich jetzt etwas Klarheit vom Seasonal Chart erhofft, der sieht sich ein wenig enttäuscht, denn in diesem Jahr halten sich die Kurse so gar nicht an den saisonalen Fahrplan. Der in der Zeit zwischen dem 26. September und dem 03.November eigentlich eine starke Long-Phase erwarten lässt, die durchschnittliche Gewinne von knapp 12% mit sich bringen. Wobei sich Anfang November dann eine zweiwöchige Short-Phase anschließt, in der es im Schnitt 5,5% nach unten geht. In der Realität – sprich im Jahr 2018 – verzeichnet Evotec auf Monatssicht aktuell dagegen ein Minus von 13,1%, da wäre also jede Menge Luft nach oben. Womit wir bei den Trade-Setups heute zur Abwechslung einfach mal mit der Long-Seite beginnen:
Wer sich nämlich spekulativ für eine Erholung/Jahresendrallye Stellung bringen möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: GM2KN0 von Goldman Sachs umsetzen; der Schein läuft endlos und ist mit einem aktuellen Hebel von 3,57 ausgestattet. Die aktuelle Knock-Out-Barriere liegt bei 12,247 Euro, während der Basispreis derzeit bei 11,6019 Euro zu finden ist. Für das Bärenlager wäre hingegen der Mini Future Short WKN: GM67C8, ebenfalls von Goldman Sachs, eine Alternative; dieser Schein ist aktuell mit 3,56 gehebelt und verfügt über eine Knock-Out-Barriere bei 19,1862 Euro, wobei der Basispreis heute bei 20,3123 Euro zu finden ist.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler