Wer schon immer wissen wollte, wie ein Abwärtstrend aussieht, der/die kann gerne einen Blick auf die Daimler-Aktie werfen. Denn da sieht ein/e jede/r die berühmte Dow-Theorie bestätigt, in der Trends anhand der fallenden (bei einem Abwärtstrend) bzw. steigenden (bei einem Aufwärtstrend) Hoch- und Tiefpunkte definiert werden. Und bevor jetzt gleich die Hand gehoben wird: Ja, seitwärts gibt es auch, aber diese Bewegung spielt heute bzw. hier keine Rolle, denn bei Daimler geht es in diesem Jahr vorzugsweise abwärts. Am Freitag sogar kurzzeitig unter die 50-Euro-Marke, und da wird es nun möglicherweise kritisch:

48,77 Euro standen als Tage- und Jahrestief zuletzt auf der Anzeigetafel, und das markiert den niedrigsten Stand seit Juli 2013! Damals glückte der Ausbruch über die 50er-Schwelle, die sich zuvor als äußerst hartnäckiger Widerstand entpuppt hatte – der erste Versuch, die Barriere zu knacken, scheiterte Mitte Mai, anschließend schoben sich die Kurse über zwei Monate an der 48er-Marke entlang, um dort das nötige Potenzial für den Break zu sammeln. Im Klartext:

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Das aktuelle Tief führte also auf den Punkt genau an die alte 2013er-Schiebzone, und ist damit von größter Wichtigkeit. Brechen die Papiere auf diesem Niveau nach unten durch, müsste mit einer Ausweitung der Verkäufe bis an die markante Haltezone zwischen 46 und 44 Euro bzw. bis an das 2013er-Juni-Korrekturtief bei 43,23 Euro und/oder die 42er-Haltelinie gerechnet werden. Hält auch die dem Verkaufsdruck nicht stand, droht der Test des 2013er-Apriltiefs knapp oberhalb der 38er-Schwelle!

Seasonal Chart Daimler
Seasonal Chart Daimler

Weil jede Medaille immer aber zwei Seiten hat, lohnt auch hier der Blick nach oben. Ein wichtiges Etappenziel wäre beispielweise die 54er-Hürde; sobald die Aktie über dieser Hürde aus dem Handel geht, wäre ein schneller Sprint an die 56er-Schwelle nicht nur sehr wahrscheinlich, sondern auch die Grundvoraussetzung für einen Vorstoß zum Septemberhoch bei 58,81 Euro. Und von dort aus könnte sogar die Rückeroberung der 60-Euro-Barriere gelingen. Was anschließend weiteres Aufwärtspotenzial bis an den 62er-Widerstand und/oder den GD200 bei 62,78 Euro freisetzen sollte.

Dieses Szenario wird dann auch vom Seasonal Chart untermauert, denn da wechselt Daimler am 24. Oktober in den stärksten Long-Trend des Jahres und sattelt dabei durchschnittlich 7,1% auf. Immerhin. Für uns Grund genug, das bullishe Trade-Setup an erster Stelle zu nennen – wer auf eine Erholung spekulieren und sich auf der Long-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: GL9K61 von Goldman Sachs umsetzen; der Schein ist aktuell mit 3,61 gehebelt und mit einer Knock-Out-Barriere bei 39,30 Euro ausgestattet, der Basispreis liegt heute bei 37,7357 Euro. Für alle, die hingegen trendfolgend auf weiter fallende Kurse setzen möchten, bietet sich der Mini Future Short WKN: GM2U9K ebenfalls von Goldman Sachs an. Dieser Schein verfügt über einen aktuellen Hebel von 3,58, die Knock-Out-Barriere verläuft heute bei 64,1359 Euro, während der Basispreis bei 66,6987 zu finden ist.