Eine Woche ist es her, dass die zuständigen Vertreter der Bundesregierung die „komplexe Einigung“ im Diesel-Streit erklärten. Oder es zumindest versuchten. Denn für Klarheit hat das Ergebnis des nächtlichen Krisentreffens nicht gesorgt. Jedenfalls nicht unter den betroffenen Dieselbesitzern und -besitzerinnen. Die fühlen sich im besten Fall genasführt, und im schlechtesten beschissen. Eine auf die Schnelle durchgeführte (selbstverständlich nicht repräsentative) Umfrage unter befreundeten Dieselfahrern und -fahrerinnen hat indes durchaus ein klares Ergebnis erbracht – eine deutliche Mehrheit verzichtet dankend auf sogenannte „Umtauschprämien“ und wünscht sich stattdessen eine Lösung, die die Autobauer in die (Kosten-)Pflicht nimmt. Eine solche lehnen Volkswagen & Co bislang bekanntlich ab, gut möglich aber, dass ein Fahrverbot in der Hauptstadt ein Umdenken bewirkt. Einen Turnaround könnte auch die Aktie gebrauchen:

Die schlidderte im gestrigen Ausverkauf unter die 146-Euro-Marke und damit auf ein frisches Oktober-Tief bei 145,60 Euro. Das ist an sich noch kein Beinbruch, schließlich hat die horizontale Haltelinie knapp oberhalb von 145 Euro zunächst ihre Aufgabe erfüllt. Aus dem Schneider sind die Papiere damit allerdings noch lange nicht – geht die Korrektur heute in die nächste Runde und fallen die Notierungen dabei unter 145 zurück, müsste mit dem nächsten Test der Juli-Tiefs bei 142/141,50 Euro gerechnet werden, wobei direkt im Anschluss auch die runde 140er-Marke noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden dürfte. Und zum Abschluss sogar neue Jahrestiefs nicht ausgeschlossen werden könnten – dann zumindest, wenn die Aktie im weiteren Verlauf auch unter 135 Euro rutscht.

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So, das war die Unterseite, nun lichtet sich der Nebel und wir wenden uns den positiven Zahlen zu. Sobald die Papiere nämlich nach oben ausbrechen (konkret: über die 150-Euro-Marke, und das auf Schlusskursbasis), wäre ein schneller Tempogegenstoß bis in den Bereich um 154/155 Euro möglich. Frische Long-Impulse kämen indes erst nach einem Break über diese horizontale Eindämmungslinie UND das September-Top bei 157,14 Euro in den Markt, und auch hier gilt ausschließlich der Tagesschlusskurs! Zur Belohnung winkt dann der Trendwechsel, denn bei 159,16 Euro kommt den Notierungen die 200-Tage-Linie entgegen.

Seasonal Chart Volkswagen
Seasonal Chart Volkswagen

Schützenhilfe erhalten die Bullen dabei vom Seasonal Chart, der bis zum Jahresende steigende Kurse erwarten lässt – jedenfalls aus statistischer Sicht, denn da legte Volkswagen vom 28. September bis zum 29. Dezember durchschnittlich rund 11% zu – allerdings mit einer kleinen Zwischenkorrektur, die über den Monatswechsel Oktober/November für ein Minus von 3% im Schnitt sorgen könnte. Bei soviel Konjunktiv bieten sich auch hier zwei unterschiedliche Trade-Setups an: Wer sich spekulativ auf der Long-Seite positionieren möchte, für den bietet sich beispielsweise der Endlos Turbo Long WKN: SE888N der Société Générale an; der Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 4,84 ausgestattet und die Knock-out-Barriere liegt heute bei 116,5571 Euro. Wer hingegen auf weiter fallende Kurse setzen möchte, könnte dies mit dem Endlos Turbo Short WKN: SC832V umsetzen; dieser Schein ist aktuell mit 4,63 gehebelt, und die Knock-out-Barriere ist heute bei 178,1727 Euro zu finden.