Mit der Überschrift ist bereits alles gesagt – bei Evotec wird es jetzt dann doch richtig kritisch! Der Grund: mit dem Rückfall unter die 18-Euro-Marke könnte sich die Abwärtsdynamik der vorangegangenen Sitzungen tatsächlich noch einmal beschleunigen. Und damit würden dann plötzlich wieder Kursregionen interessant, von denen wir eigentlich dachten, dass sie hinter uns liegen. Ein erster Fingerzeig, in welche Richtung es demnächst für Evotec gehen könnte, ist das frische Jahrestief, das heute früh bei 16,89 Euro markiert wurde. Denn:
16,92 Euro, da war doch was – richtig, genau dort stellten die Papiere am 29. Januar exakt das Top auf, das bis in den Sommer hinein als 2018er-Jahreshoch fungierte. Und über Monate hinweg eine unüberwindbare Hürde darstellte. Womit dieser Bereich nicht unwesentlich ist, schon gar nicht in der aktuellen Phase. Sollte die Aktie jetzt nämlich (wichtig: per Tagesschluss!) unter diese Haltelinie fallen und dabei womöglich auch gleich die nächste Unterstützung bei 16,70 Euro reißen, würde sofort die massive Haltezone an der 16-Euro-Marke in den Fokus rücken. Wo im Übrigen und rein zufällig auch der GD200 gerade verläuft. Das bedeutet: Rutschen die Kurse unter dieses Niveau, wäre die gesamte zwischenzeitliche Sommer-Rallye dahin. Allerdings auch nur die Rallye, wohlgemerkt, die bisherige Jahresperformance kann sich mit aktuell +27% immer noch sehen lassen. Doch das Polster schmilzt:
Unterhalb von 16 Euro sollten dann die Chartmarken bei 15,50 und 15 Euro ganz besonders im Auge behalten werden; sackt die Aktie noch tiefer, müsste mit einer Ausweitung der Korrektur bis an die Unterstützungen bei 14,50/14,30 und 14 Euro gerechnet werden. Und darunter wird es dann richtig eng, denn bei 13,47 Euro wartet seit dem 22. Mai eine offene Kurslücke, die erst bei 12,78 Euro vollständig geschlossen wäre! Autsch! Und die Oberseite?
Die muss noch nicht abgeschrieben werden, allerdings sind da einige Kraftanstrengungen erforderlich, um die Wende zu schaffen. Zunächst sollten die Kurse nun an der 17-Euro-Marke nach oben abfedern. Im nächsten Schritt wäre die Rückeroberung der 18er-Hürde zwingend vonnöten, um sich von dort – über das alte November-Top bei 19,82 Euro hinweg – wieder über die 20-Euro-Marke zurückkämpfen zu können. Dort angekommen, wäre ein Sprung über 21 Euro die Grundvoraussetzung für einen neuerlichen Angriff auf das amtierende 2018er-Hoch bei 23,36 Euro.

Alle, die unsere Analysen regelmäßig verfolgen, wissen bereits, dass Evotec aus saisonaler Sicht eigentlich Oberwasser haben sollte, schließlich notiert die Aktie aus statistischer Sicht im Augenblick in der drittstärksten Long-Phase des Jahres, die im Schnitt einen Kurszuwachs von knapp 12% mit sich bringt. Davon sind wir im Augenblick aber ganz weit entfernt, weshalb wir heute bei unseren Trade-Setups auch wieder einmal mit der Short-Seite anfangen:
Wer bei Evotec auf weitere Abgaben spekulieren möchte, könnte sich dafür beispielsweise mit dem Mini Future Short WKN: GM61QB von Goldman Sachs in Stellung bringen; der Schein ist aktuell mit 3,9 gehebelt, die Knock-out-Barriere liegt bei 20,171 Euro, während der Basispreis derzeit bei 21,4355 Euro zu finden ist. Für diejenigen, die auf den Turnaround und eine Erholung setzten möchten, bietet sich dagegen der Mini Future Long WKN: GM2PT6, ebenfalls von Goldman Sachs, als Alternative an; dieser Schein ist mit einem Hebel 3,7 ausgestattet, die Knock-out-Barriere liegt aktuell bei 13,2635 Euro, der Basispreis liegt heute bei 12,5243 Euro.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler